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"Rust"-Regisseur hätte Film am liebsten nie geschrieben

Heute, 07:31 · Lesedauer 2 min

US-Regisseur Joel Souza bereut nach eigenen Worten, den Western "Rust" geschrieben zu haben. Bei den Dreharbeiten mit Alec Baldwin im US-Bundesstaat New Mexico wurde im Oktober 2021 die Kamerafrau Halyna Hutchins getötet. Hauptdarsteller und Produzent Baldwin hantierte bei der Probe für eine Szene mit einer Waffe, als sich ein Schuss löste. Untersuchungen ergaben später, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. "Rust" kommt am Freitag, 1. Mai, in die Kinos.

"Du denkst an die Verkettung von Ereignissen, die an diesem Morgen begann. Eine Fehlentscheidung nach der anderen wurde getroffen", sagte der 51-Jährige der britischen Zeitung "The Guardian". Souza wurde bei dem Vorfall selbst von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt.

Gibt es etwas, das er anders machen würde? "Ich wünschte, ich hätte den verdammten Film nie geschrieben", sagte Souza weiter. "Stichwort Schmetterlingseffekt." Der sogenannte Schmetterlingseffekt ist ein Phänomen, das der US-Meteorologe Edward Lorenz (1917-2018) weltberühmt machte: Der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien könne im Prinzip auch das Wetter in Berlin beeinflussen, behauptete er.

Die Frage, wie die scharfe Munition ans Set gelangte, ist bis heute nicht geklärt. Die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die am Set für Waffensicherheit zuständig war, und Baldwin hatten die Schuld an dem Vorfall wiederholt von sich gewiesen. Gutierrez-Reed wurde im Frühjahr 2024 wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt. Baldwin war wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Im Juli 2024 stellte die Richterin den Prozess ein.

In "Rust" spielt Baldwin den Banditen Harland Rust, der in einer besonderen Mission unterwegs ist. Sein 13-jähriger verwaister Enkel Lucas, der den Großvater nicht kennt, hat aus Versehen einen Mann erschossen und wird zum Tod durch Erhängen verurteilt. Bevor es dazu kommt, befreit Rust den Burschen aus dem Gefängnis. Auf dem Pferd fliehen die beiden vor Kopfgeldjägern und Gesetzeshütern Richtung Mexiko.

Zusammenfassung
  • US-Regisseur Joel Souza bedauert, den Western 'Rust' geschrieben zu haben, nachdem bei den Dreharbeiten im Oktober 2021 in New Mexico die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss ums Leben kam.
  • Souza selbst wurde bei dem Vorfall verletzt, während Alec Baldwin, der eine Waffe bei einer Probe handhabte, später von der Anklage der fahrlässigen Tötung freigesprochen wurde.
  • Die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wurde im Frühjahr 2024 zu 18 Monaten Haft verurteilt, während die Frage, wie die scharfe Munition ans Set gelangte, weiterhin ungeklärt bleibt.