APA/APA/IFFR 2025

Reigen der österreichischen Filmpremieren in Rotterdam

Alljährlich gehen in Europas größtem Hafen Rotterdam zahlreiche Filmpreziosen vor Anker, wenn das International Film Festival Rotterdam Segel setzt, um eine Rundschau über das eher avantgardistische Kinoschaffen zu geben. Das IFFR zählt zwar nicht zu den A-Festivals, hat sich über die Jahrzehnte aber einen guten Ruf als Schaufenster für Talente erarbeitet. Und auch bei der heuer bis 9. Februar dauernden Ausgabe 2025 hat das österreichische Filmschaffen einen starken Stand.

Mit im Rennen um den renommierten Tiger, dem Maskottchen des Festivals, sowie den mit 40.000 Euro dotierten Hauptpreis ist Alexandra Makarová mit ihrem Spielfilm "Perla", der am Sonntag (2. Februar) Weltpremiere feiert. Rebeka Poláková spielt darin die aus der Tschechoslowakei stammende Titelfigur, eine Malerin mit musikalischer Tochter und dem Tibetologen Josef (Simon Schwarz) als Partner, die im Wien der 80er Jahre lebt und mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.

Hoesl und Pfaffenbichler in der "Harbour"-Sektion

In der Sektion "Harbour" findet sich hingegen Daniel Hoesls neues, gewohnt kapitalismuskritisches Werk "Un Gran Casino", das am Samstag (1. Februar) seine Weltpremiere feiert. Der Filmemacher nimmt sich dafür einen Text von Thomas Köck als Grundlage für seinen Schwarz-Weiß-Film, der das marode und zugleich größte Kasino Europas am Luganer See zum Ausgang hat und mit Musik von Ja, Panik aufwarten kann.

Auch Norbert Pfaffenbichler ist mit "2551.03 - The End" in der Sparte "Harbour" vertreten, dem Abschluss seiner dystopischen "2551"-Trilogie. Auch dieses Werk feiert Weltpremiere - am Sonntag (2. Februar) - und ist ein dunkler Stummfilm im Wechselspiel von Experiment und Untergrundprojekt.

Jelinek als Schauspielerin

Ebenfalls erstmals zu sehen ist die remasterte Fassung von Hans Scheugs legendärem Episodenwerk "Was die Nacht spricht - eine Erzählung", bei der unter anderen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek als Schauspielerin zu erleben ist. Mittellange neue Arbeiten gibt es von Lukas Valenta Rinner ("Ruletista" mit Margarethe Tiesel), Albert Sackl ("Am Telefon Milena Fina") sowie Daniela Zahlner ("Saturn Return"), während Installationen von Billy Roisz und zahlreiche ältere Arbeiten von VALIE EXPORT im Rahmen einer Hommage an Katja Raganelli den österreichischen Programmstrauß abrunden.

(S E R V I C E - https://iffr.com/en)

ribbon Zusammenfassung
  • In der 'Harbour'-Sektion des Festivals feiert Daniel Hoesls kapitalismuskritisches Werk 'Un Gran Casino' am 1. Februar Weltpremiere. Auch Norbert Pfaffenbichlers dystopischer Stummfilm '2551.03 - The End' wird dort am 2. Februar erstmals gezeigt.