APA/APA (AFP/Getty/Archiv)/JIM SPELLMAN

Regisseur Bellocchio dreht Film über jüdisches Kind

Der italienische Regisseur Marco Bellocchio will einen Film über den Fall des "geraubten" jüdischen Kindes Edgardo Mortara drehen. Dies berichtete das US-Fachmagazin "Variety". Für den Fall hatte sich auch der US-Filmemacher Steven Spielberg interessiert, der jedoch nicht das passende Kind für die Protagonistenrolle gefunden und auf das Projekt verzichtet hatte.

In dem Fall geht es um Edgardo Mortara, das Kind einer jüdischen Familie in Bologna, das 1858 während einer schweren Krankheit von einer katholischen Hausangestellten heimlich notgetauft wurde. Die päpstlichen Behörden nahmen daraufhin der Familie das Kind weg. Papst Pius IX. ließ es in einem katholischen Institut erziehen. Mortara wurde später katholischer Priester und ein Unterstützer des Seligsprechungsprozesses für seinen päpstlichen Förderer.

Wegen seines Verhaltens im Fall Mortara und einer angeblich antisemitischen Einstellung von Pius IX. haben sich verschiedene jüdische und christliche Organisationen und Einzelpersönlichkeiten gegen die Seligsprechung des Pontifex im Jahr 2000 gewendet, die von Papst Johannes Paul II beschlossen wurde.

Spielberg ließ sich bei seinen Plänen für einen Streifen über Mortara von einem Buch des US-Historikers David Kertzer inspirieren. Bellocchio wird für seinen Film, der "La conversione" (Die Bekehrung) heißen soll, auf Zeitdokumente zurückgreifen. Die Dreharbeitern werden 2022 in Bologna, Rom und anderen europäischen Städten beginnen. Bellocchios Film wird von RAI Cinema mitproduziert.

ribbon Zusammenfassung
  • Für den Fall hatte sich auch der US-Filmemacher Steven Spielberg interessiert, der jedoch nicht das passende Kind für die Protagonistenrolle gefunden und auf das Projekt verzichtet hatte.
  • In dem Fall geht es um Edgardo Mortara, das Kind einer jüdischen Familie in Bologna, das 1858 während einer schweren Krankheit von einer katholischen Hausangestellten heimlich notgetauft wurde.
  • Die päpstlichen Behörden nahmen daraufhin der Familie das Kind weg.