Proben für "Urlicht"-Premiere in Kulturhauptstadt Bad Ischl
Das titelgebende Gedicht "Urlicht" aus der Sammlung "Des Knaben Wunderhorn" wurde von Gustav Mahler vertont und in seiner Zweiten Sinfonie verwendet, es symbolisiert die Auferstehung. Das Circa Ensemble aus Brisbane/Australien hat sich mit der Osttiroler Franui Musicbanda zusammengetan, um aus Liedern von Gustav Mahler ein akrobatisches Musiktheater zu erarbeiten. Man hat es sich zum Ziel gesetzt, Mahler "neu zu entdecken" und eine "aufregende und berührende Symphonie aus Körpern und Musik" zu erschaffen, wie es Regisseur Yaron Lifschitz ausdrückt. Neben seinen Profi-Artisten wirken auch Nachwuchs-Akrobaten von "Goisern macht Circus (GmC) lighthouse" mit.
"Wir wollen keine Eintagsfliegen gründen, sondern europäische Spuren hinterlassen", betonte Kulturhauptstadt-Intendantin Elisabeth Schweeger bei einem Pressetermin am Donnerstag. Daher habe man Partner gesucht - und gefunden: "Urlicht Primal Light. Gustav Mahlers Liederwelt - eine akrobatische Reise" ist eine Koproduktion der Kulturhauptstadt mit Circa, Franui und GmC lighthouse sowie mit dem Théâtres de la Ville de Luxembourg und dem italienischen Festival dei Due Mondi (Spoleto Festival). Die Premiere am Samstag im Kongress & TheaterHaus Bad Ischl ist die Weltpremiere. Weil diese bereits ausverkauft ist, wurde für Sonntag (15:00 Uhr) eine weitere Vorstellung angesetzt. In der Folge sind auch sind auch Aufführungen bei den Kooperationspartnern in Luxembourg und Spoleto in Planung. Ob die Kinder aus dem Salzkammergut dort auch dabei sein werden, ist noch offen.
Für Regisseur Yaron Lifschitz ist der Zirkus stark mit Musik verbunden. Für die Musik von Gustav Mahler habe er schon lange eine Schwäche, sagt er. Eine Schwäche für den Zirkus hat hingegen Leopold Schilcher, Bürgermeister von Bad Goisern (SPÖ). Im Rahmen von Goisern macht Circus finden in seiner Gemeinde seit einigen Jahren regelmäßig Zirkus-Workshops für Kinder statt, mittlerweile mit rund 120 Teilnehmenden. 15 von ihnen sind nun tiefer in die Materie eingetaucht und arbeiten im Rahmen der Kulturhauptstadt mit den Profis von Circa.
Für die Musik sorgt Franui. Die Gruppe, die nach einer Almwiese im Osttiroler Ort Innervillgratens benannt ist und sich selbst als "Umspannwerk" zwischen den musikalischen Genres sieht, hat sich intensiv mit den "Wunderhorn"-Liedern von Mahler befasst. "Wir kürzen das große romantische Orchester auf eine Taschenversion ein", beschreibt es der musikalische Leiter Andreas Schett, der Gesang wird gestrichen, man will weg von der herkömmlichen Mahler-Interpretation.
Entstanden ist eine klassisch-volksmusikalische Mischung mit viel Brass, teils melancholisch und teils mit fröhlicheren Zirkusanklängen, wie ein kurzer Probeneinblick am Donnerstag zeigte. Die von Schweeger versprochenen "hochpoetischen Bilder" erzeugen die Profi-Artisten gemeinsam mit den GmC-Kindern, eine Mischung aus Akrobatik und zeitgenössischem Tanz wird geboten. Wie sie im Detail aussehen wird, kann man am Samstag erfahren.
(S E R V I C E - Regie, Choreografie und Licht: Yaron Lifschitz, musikalische Leitung: Andreas Schett, musikalische Bearbeitung/Komposition: Markus Kraler, Andreas Schett, Kostüme: Libby McDonnell. Mit Circa, Franui Musicbanda, Goisern macht Circus lighthouse. Premiere am 6. April, 19.30 Uhr im Kongress & TheaterHaus Bad Ischl, weitere Aufführung am 7. April, 15 Uhr. Infos und Tickets unter https://www.salzkammergut-2024.at/projekte/urlicht/)
Zusammenfassung
- Die Weltpremiere der Zirkus-Show 'Urlicht Primal Light' findet am 6. April im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl - Salzkammergut 2024 statt, mit Musik von Gustav Mahler und der Beteiligung von 15 Kindern aus Bad Goisern.
- Die Show ist eine Koproduktion mit internationalen Partnern, und die ausverkaufte Premiere wird von einer zusätzlichen Vorstellung am 7. April gefolgt, weitere internationale Aufführungen sind in Planung.
- Die Franui Musicbanda interpretiert Mahlers 'Wunderhorn'-Lieder neu, indem sie das große romantische Orchester auf eine 'Taschenversion' reduziert und den Gesang weglässt, um eine klassisch-volksmusikalische Mischung zu erzeugen.