Belgischer Premier kritisiert Verhalten der USA
"Es wird ein bisschen kompliziert, Dinge von uns zu fordern, nachdem man einen Handelskrieg beginnt, nachdem man uns demütigt und die ganze Zeit beleidigt", fügte er hinzu. Freundschaft müsse "von beiden Seiten des Atlantiks" ausgehen, betonte der belgische Regierungschef weiter. Die fünf Prozent seien "als NATO-Standard nicht realistisch" und "werden uns viele Probleme verursachen".
De Wever machte die Äußerungen vor einem Treffen am Freitagvormittag mit US-Außenminister Marco Rubio. Dieser hatte am Mittwoch ein Bekenntnis seines Landes zur NATO abgegeben, gleichzeitig aber die Forderung nach dem Fünf-Prozent-Ziel bekräftigt.
Nach dem Treffen sprach De Wever von "Meinungsverschiedenheiten" zwischen Europa und den USA, verwies aber auch auf die Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit. "Ich bedauere den derzeitigen Handelsstreit zutiefst. Dieses persönliche Treffen bestätigt jedoch eindeutig das Engagement unserer amerikanischen Verbündeten, die Zusammenarbeit fortzusetzen und wo immer möglich in Zukunft zu verstärken", erklärte der Belgier.
Belgien ist eines der NATO-Mitglieder, die nach wie vor weniger als zwei Prozent ihres BIP für die Verteidigung ausgeben. Die USA wenden derzeit etwa 3,4 Prozent ihres BIP für Militärausgaben auf.
Zusammenfassung
- Der belgische Premierminister Bart De Wever kritisiert die US-Forderung, fünf Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben, als unrealistisch und problematisch.
- Trotz Meinungsverschiedenheiten mit den USA, insbesondere wegen des Handelsstreits, betont De Wever die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
- Belgien gibt weniger als zwei Prozent seines BIP für Verteidigung aus, während die USA etwa 3,4 Prozent aufwenden.