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Oö. Landeskultur widmet 2025 Erwin Wurm einen Schwerpunkt

Die Ausstellungshäuser der Oberösterreichischen Landes-Kultur-GmbH (früher Oö. Landesmuseen) haben 2024 mit der Ai-Weiwei-Ausstellung in Bad Ischl einen veritablen Besuchererfolg eingefahren. Heuer soll das Areal rund um die Kaiservilla von Erwin Wurm bespielt werden, dem ein Schwerpunkt gewidmet ist. Am Dach des OK in Linz wird künftig im Open Space Freiluftkunst gezeigt, während die ehemalige Höhenrausch-Location wieder Parkplätzen weichen muss.

Mit 324.548 Besucherinnen und Besuchern liegt man etwa gleichauf wie im Jahr 2023 - exakt vergleichbar sind die Zahlen wegen unterschiedlicher Locations nicht, bilanzierten der wissenschaftliche Leiter Alfred Weidinger und sein kaufmännischer Co Manfred Mandl-Kiblböck in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die größten Besuchermagneten waren demnach das Schlossmuseum mit mehr als 81.000 Gästen (2023 waren es knapp 64.000) und das Marmorschlössl in Bad Ischl, wo 2024 die Ai-Weiwei-Ausstellung fast 59.000 Besucher anzog - wobei das lediglich diejenigen sind, die die Ausstellungsteile in den Gebäuden besichtigt haben. Zu jenen, die nur die Open-Air-Skulpturen im Kaiserpark gesehen haben, gibt es keine Zahlen.

Insgesamt verfügte die Landes-Kultur-GmbH 2024 über 15 Ausstellungslocations. Die Palette reicht von den großen Häusern wie Schlossmuseum, Francisco Carolinum und OK in Linz bis zu kleineren wie der Stelzhamer-Gedenkstätte in Pramet mit rund 200 Besuchern pro Jahr und einem virtuellen Ausstellungsraum (Digitales Francisco Carolinum). Hinzu kommen zwei temporäre Außenstellen - die Academy of Ceramics in Gmunden mit gut 28.700 Besuchern und die Bruckner Pavillons in St. Florian, wo man im Brucknerjahr 17.300 Gäste zählte. Auch mit der Europäischen Kulturhauptstadt habe es laut Weidinger Synergien gegeben, man habe "absolut" voneinander profitiert.

Der Pachtvertrag für das publikumsträchtige Marmorschlössl läuft 2025 aus, allerdings habe man mit den Eigentümern, der Familie Habsburg-Lothringen, vereinbart, dass das Gebäude bis 2030 weiter als Museum genutzt werden kann. Die Academy of Ceramics wird ebenfalls weiterhin Ausstellungen in den Räumlichkeiten der Gmundner Keramik zeigen. Beide Locations wird heuer u.a. Erwin Wurm bespielen, dem 2025 ein Schwerpunkt gewidmet ist. Er wird ab 7. März auch im Francisco Carolinum ausstellen. Ebenfalls im Francisco Carolinum zu sehen sind u.a. Ausstellungen von Marius Glauer, Anna Breit oder des österreichischen Medienkünstlers BURST (alle ab 14. März).

Im OK steht neben anderen eine Ausstellung des Performance-Künstlers Wolfgang Flatz (ab 10. Mai) am Programm, der den Open Space am Dach des Hauses zur Verfügung hat und seine mobilen Skulpturen zeigt. Das Dach des Parkhauses, das im Rahmen diverser Höhenrausch-Ausstellungen seit Jahren Schauplatz von Besuchermagneten war, steht nicht mehr zur Verfügung. Der Eigentümer wolle die Fläche wieder als Parkplatz nutzen, so Weidinger. Die Holzstege in luftiger Höhe wurden zurückgebaut und sind damit Geschichte. Ebenfalls im OK zu sehen ist u.a. eine Schau von Judith Fegerl (ab 7. November), die mit Strom und Metall arbeitet.

Im Schlossmuseum bekommen u.a. die Schmuckkünstlerin Andrea Auer (ab 19. März) und die Malerin Elisabeth Plank (ab 28. März) ihre ersten Einzelausstellungen, die Schau "Wien - Linz um 1900" (ebenfalls ab 28. März) befasst sich mit der Entwicklung der Moderne in Linz. Ab 12. September steht das künstlerische Schaffen von Dietmar Brehm im Mittelpunkt einer Ausstellung und ab 10. Oktober jenes des Künstlerehepaares Annerose und Alois Riedl.

Im Schlossmuseum sollen 2025 drei neue "White Cubes" mit einer Gesamtausstellungsfläche von 1.159 Quadratmetern entstehen. Zudem wird in diesem Jahr die Öffnung der Arkaden und deren Rückversetzung in den historischen Zustand angegangen und soll im dritten Quartal fertig sein. Die Fläche für die Archäologie werde damit verdoppelt, hieß es.

Auch zahlreiche Forschungsprojekte sind geplant bzw. in Umsetzung, darunter mehrere Bodenradarprospektionen. In Enns etwa, wo "wir das Gefühl haben, den römischen Hafen verortet zu haben", so Weidinger und wo man darauf setzt, 2026 mit den Grabungen beginnen zu können. In Mitterkirchen wird ebenfalls eine Bodenprospektion gemacht. Man hofft hier eine Siedlung zu finden, die in Verbindung mit der Hallstattkultur steht, "das wäre eine Weltsensation", so Weidinger.

(S E R VI C E - www.ooekultur.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Die Oberösterreichische Landes-Kultur-GmbH erzielte 2024 mit 324.548 Besuchern einen Erfolg, wobei das Schlossmuseum mit über 81.000 Gästen und das Marmorschlössl mit fast 59.000 Besuchern besonders beliebt waren.
  • 2025 wird Erwin Wurm ein Schwerpunkt gewidmet, mit Ausstellungen im Francisco Carolinum und anderen Standorten, während das Marmorschlössl trotz auslaufendem Pachtvertrag bis 2030 als Museum genutzt werden kann.
  • Das OK in Linz bietet künftig im Open Space Freiluftkunst an, während die ehemalige Höhenrausch-Location Parkplätzen weichen muss; neue Ausstellungen von Künstlern wie Wolfgang Flatz und Judith Fegerl sind geplant.