Staatschefs wollen Ozeane besser schützen
So wollen sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union gemeinsam mit weiteren Ländern dafür einsetzen, dass noch in diesem Jahr ein Abkommen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der Biodiversität auf hoher See geschlossen wird. "Diese Deklaration ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber sie geht nicht weit genug", reagierte die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare. Die Mittelmeerländer wollen sich zudem für die Schaffung einer Zone mit niedrigen Schwefelemissionen stark machen.
Kein Fortschritt bei Tiefseebergbau
Die Umweltorganisation WWF wertete den Gipfel in einer ersten Einschätzung als wichtiges politisches Zeichen. Die Bedeutung der Ozeane in der Klimakrise scheine angekommen zu sein. Dennoch sei es traurig, dass die Politik bei den Diskussionen um ein Moratorium für den Tiefseebergbau überhaupt nicht voran gekommen sei. Auch Klimaschutzaktivisten von Greenpeace forderten Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron bei Protesten in Brest auf, ein Moratorium zu unterstützen.
Meere und Ozeane decken etwa 70 Prozent der Erdoberfläche ab und spielen eine entscheidende Rolle für das Klima. Sie absorbieren schädliche Kohlendioxid-Emissionen und speichern Wärme, die durch Strömungen und Wind rund um den Globus verteilt wird. Zugleich werden sie stark vom Klimawandel getroffen. Die hohen CO2-Ausstoße haben in den vergangen Dekaden zu einer Versauerung und Erhitzung der Weltmeere geführt, was Ökosysteme bedroht und zu Wirbelstürmen beiträgt.
Weitere Treffen vereinbart
In den kommenden Monaten sind zahlreiche weitere internationale Zusammenkünfte geplant, die dem Meeresschutz gewidmet sind. Frankreich zufolge sollte der Gipfel in Brest dazu dienen, vorab eine gemeinsame Vision zu entwickeln. Neben Vertretern von etwa 100 Ländern kamen in dem französischen Hafenort auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen.
Die "Clean Oceans"-Initiative zur Verringerung von Plastikmüll in Meeren will bis Ende 2025 Finanzierungen von bis zu vier Milliarden Euro bereitstellen. Mit dieser Summe sollen konkrete Projekte unterstützt werden, um die Ozeane zu schützen, wie die Mitglieder der Initiative am Freitag mitteilten. Bisher hatte die Initiative zwei Milliarden Euro bis 2023 zugesagt.
In drei Jahren seien bereits langfristige Finanzierungen im Volumen von 1,6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt worden, um private und öffentliche Projekte zu fördern. Mehr als 20 Millionen Menschen würden davon profitieren. Als Beispiele nannte die Initiative Projekte zur Verbesserung des Abwassers in Sri Lanka und China. Schätzungen zufolge werden mehr als acht Millionen Tonnen Plastikmüll jedes Jahr in Ozeanen entsorgt. Die Verschmutzung gefährdet unter anderem Korallenriffe und Fische.
Zusammenfassung
- Im französischen Brest berieten zahlreiche Staats- und Regierungschef am Freitag etwa über Schritte gegen Plastikmüll in den Meeren und Überfischung.
- Frankreich sprach im Anschluss von "wichtigen Verpflichtungen", die im Rahmen des "One Ocean Summit" eingegangen wurden.
- Bisher hatte die Initiative zwei Milliarden Euro bis 2023 zugesagt.
- Als Beispiele nannte die Initiative Projekte zur Verbesserung des Abwassers in Sri Lanka und China.