ÖNB zeigt antiken Kaufvertrag über 1.350 Liter Wein
Das Artefakt auf Papyrus gibt Einblicke in das Geschäftsmodell "Lieferungskauf", das im byzantinischen Ägypten sehr beliebt war. Der Käufer bezahlte im Voraus den Preis für das Produkt, das dann zu einem späteren Zeitpunkt geliefert wurde. Das nun präsentierte Schriftstück ist Zeitzeuge eines solchen Handels. Der Weinverkäufer Aurelios Danielis bestätigte den Erhalt des vollständigen Kaufpreises, der jedoch nicht beziffert wird. Die Verpflichtung des Verkäufers zur Weinlieferung unmittelbar nach der Ernte ist jedoch sehr ausführlich geregelt, ebenso wie die Qualität des Weines. "Und wenn er sauer, unausgegoren oder kahmig befunden werden sollte von da an bis zum Monat Tybi (Dezember/Jänner, Anm.) desselben Indiktionsjahres, erkläre ich, ihn Dir umzutauschen in guten Wein ohne Verzug", ist im Vertrag festgehalten.
Im Rahmen der Reihe "Das besondere Objekt" zeigt die ÖNB regelmäßig außergewöhnliche Werke aus ihren Beständen. Die Objekte werden dabei immer vom Publikum online ausgewählt und sind für jeweils zwei Monate ausgestellt.
(S E R V I C E - https://www.onb.ac.at/kalender/kauf-von-1350-litern-wein)
Zusammenfassung
- Die Österreichische Nationalbibliothek präsentiert einen antiken Kaufvertrag über 1.350 Liter Wein vom 18. März 638 n. Chr.
- Der Vertrag illustriert das byzantinische Geschäftsmodell 'Lieferungskauf' und legt detailliert die Weinqualität fest, die Lieferung erfolgt nach der Ernte.
- Bis zum 26. Mai ist das Dokument zu sehen, ergänzend gibt es am 2. April einen Expertenvortrag zur Thematik.