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Nachgeholtes und Neues im Linzer Theater Phönix

Corona-bedingte Schließung, ein Brand in einem der Probesäle und die Ankündigung von Harald Gebhartl, die künstlerische Leitung des Linzer Theater Phönix abzugeben, haben dem Haus, das in dieser Saison eigentlich sein 30-jähriges Bestehen feiern wollte, viel abverlangt. Voller Hoffnung präsentierte Gebhartl am Montag das Programm seiner letzten Spielsaison 2021/22. Dazu zählen ein fertig einstudiertes, aber nicht aufgeführtes Stück und vier neue Inszenierungen.

Endlich könne das Ensemble mit den drei Neuen Nadine Breitfuß, Martin Brunnemann und Sven Sorring sowie Anna Maria Eder, die ihre letzte Saison am Phönix sein wird, der Berufung "Theater spielen" nachgehen, und das Publikum wieder den "Spirit des Hauses, das direkte Spiel" erleben, meinte Gebhartl.

Zum Saisonauftakt am 14. September wird das Auftragswerk von Thomas Arzt "Taumel und Tumult" gegeben. Im Gegensatz zu den bisherigen zwei Inszenierungen für das Phönix hat Arzt für seine "erste pandemische Posse" keinen Klassiker überschrieben, sondern selbstständig ein Stück für das Stamm-Ensemble des Hauses in der Wienerstraße entwickelt. Nach 142 Tagen kommt endlich ein Gast in ein Hotel, so der Ausgangspunkt für eine "skurrile Posse in Komödientradition von Nestroy und Goldoni", so Gebhartl.

Für den 14. Oktober ist dann die bereits für diese Saison geplante gewesene Aufführung des Klassikers von Wolfgang Borchert "Draußen vor der Tür" angesetzt. Für Johann Nestroys "Häuptling Abendwind" - Premiere ist am 9. Dezember - führt noch einmal der scheidende Theaterleiter Regie. Ein "trashiges Singspiel" von zwei Südseehäuptlingen, die sich zum "kannibalischen Zusammensein treffen", bearbeite er.

Am 17. März 2022 hat das Werk seines Freundes Kurt Palm Uraufführung. "This is the End, my Friend" handelt von "acht Personen, deren Wege sich an einem merkwürdigen Ort kreuzen". Die letzte Premiere der kommenden Saison am 26. Mai 2022 ist zugleich die erste Zusammenarbeit des mit dem 2018 in Linz gegründeten Theaterkollektivs "Das Schauwerk". Noch befindet sich das Stück mit dem Arbeitstitel "Eurydike*Orhpeus" in der Entstehung. Nur so viel wurde am Montag schon gesagt: Es erwartet das Publikum ein "ungewöhnliches Experiment, in dem Musik eine große Rolle spielt".

Weiters stehen noch mehrere Gastspiele auf dem Programm, die Veranstaltungsreihe Lesebühne wird fortgesetzt.

Trotz des Brandes, der einen Schaden von mehr als 300.000 Euro verursachte, und der monatelangen Schließung und dank den Förderungen habe das Phönix 2020 einen "positiven Jahresabschluss" geschafft. Für die kommende Saison bleiben die Ticketpreise unverändert. Was den Vorverkauf angehe, warte man noch zu, denn derzeit dürfen nur 50 Prozent der Karten verkauft werden und man rechne damit, dass sich dies im Herbst noch ändern könne.

(S E R V I C E - www.theater-phoenix.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Die letzte Premiere der kommenden Saison am 26. Mai 2022 ist zugleich die erste Zusammenarbeit des mit dem 2018 in Linz gegründeten Theaterkollektivs "Das Schauwerk".