Michael Kasper wird neuer Direktor des Vorarlberg Museums
Kasper habe die zur Nachbesetzung von Rudigier zusammengestellte Fachkommission durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, seine museologischen Qualitäten sowie seine vielen Netzwerke und die daraus entstandenen Kooperationen überzeugt, hieß es. Kasper selbst formulierte es als ein großes Anliegen, die Ergebnisse der Nicht-Besucherforschung - ein Projekt des Museums mit der Fachhochschule Dornbirn - aktiv in die Arbeit des vorarlberg museums einfließen zu lassen. "Ich wünsche mir ein Museum, das alle Bevölkerungsschichten anspricht und auf mehr Beteiligung setzt", unterstrich er. Das Zugehen auf vielfältige gesellschaftliche Gruppen, vor allem auf jene, die bisher nicht erreicht wurden, sei ihm immens wichtig. Der gegenseitige Austausch solle in Zukunft vermehrt in den Ausstellungen und im Vermittlungsprogramm sichtbar werden.
Der in der Vorarlberger Talschaft Montafon aufgewachsene Kasper ist seit 2011 beim Gemeindeverband "Stand Montafon" kulturwissenschaftlicher Bereichsleiter und für die Montafoner Museen, das Montafon Archiv sowie für wissenschaftliche Projekte verantwortlich. Darüber hinaus war der Historiker, Geograf und Religionswissenschafter von 2010 bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck.
In seiner bisherigen Berufslaufbahn arbeitete er an Projekten wie "Erinnerungsorte an die NS-Zeit", einer Kooperation zwischen Kultur- und Bildungseinrichtungen, oder an dem überregionalen Projekt "Täler in Flammen", einer Wanderausstellung zu Krieg, Politik und Religion im Gebiet des Rätikon und der Silvretta im Jahr 1622. Seine Publikationen setzen sich vor allem mit der Geschichte Vorarlbergs auseinander, dabei bilden der ländliche Raum und die nationalsozialistische Vergangenheit Schwerpunkte. Außerdem ist er für die Organisation der "Vorarlberger Zeitgeschichtstage" und die Tagung "Montafoner Gipfeltreffen" verantwortlich.
Vorarlbergs Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) gratulierte Kasper und betonte seine neue Position als "von großer Relevanz für unser kulturelles Erbe und die Förderung der Künste in unserer Region". Sie sei zuversichtlich, dass unter Kaspers Leitung das Vorarlberg Museum weiterhin einen herausragenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt und Bildung in der Bodenseeregion leisten werde.
Zusammenfassung
- Der 42-jährige Kasper habe sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren als bestqualifizierter von sieben Bewerbern herausgestellt, informierte die Vorarlberger Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft.
- Ein Ziel von Kasper wird die stärkere Öffnung des Museums sein.
- Sie sei zuversichtlich, dass unter Kaspers Leitung das vorarlberg museum weiterhin einen herausragenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt und Bildung in der Bodenseeregion leisten werde.