Luke Mockridge startet Tour mit trotziger Entschuldigung
"Krass, dass wir ausverkauft sind, obwohl klipp und klar geschrieben steht, dass ich der schlimmste Mensch der Welt bin", sagte der 35-jährige vor rund 500 Menschen. Die Show ging mit viel Applaus und ohne Proteste über die Bühne.
Die Tour mit dem Titel "Funny Times" hätte eigentlich schon einige Tage vorher im ostwestfälischen Bünde starten sollen. Doch die Premiere und der nächste Auftritt in Paderborn wurden abgesagt. Der Grund: Gegen Ende der Paralympischen Spiele in Paris waren Ausschnitte aus einem Podcast bekanntgeworden, in denen Mockridge und die zwei Podcast-Gastgeber Witze über Behindertensportler gerissen hatten, die von Para-Athleten und vielen anderen Menschen als herabwürdigend kritisiert wurden. Mockridge entschuldigte sich umgehend. Doch mehrere Tournee-Auftritte wurden abgesagt, und der TV-Sender Sat.1 nahm eine geplante neue Quiz-Show mit dem 35-Jährigen aus dem Programm. Mockridge verlor sein deutsches Management, und auch seine Agentur in Österreich teilte mit, dass sie nach dieser Tour nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten werde.
In der Premiere seines neuen Solo-Programms hielt sich Mockridge von potenziell heiklen Themen wie Behinderung, Hochwasser oder Krieg fern. Er erzählte Geschichten vom Sex seiner Eltern und seinem eigenen ersten Mal, und er begeisterte das Publikum mit Musik-Parodien am Klavier. Gegen Ende des Abends sprach er die Kontroverse doch noch einmal an.
"Der Deutsche Kulturbetrieb ist wie ein Raum mit ganz vielen Knöpfen, wo draufsteht: Nicht anfassen", meinte Mockridge. "Ich mag unkorrekte Witze", sagte er und ließ dann noch Sprüche wie "Tom Kaulitz ist der bestbezahlte Altenpfleger der Welt" vom Stapel.
Das Publikum in Wien brachte Mockridge viel Sympathie entgegen. "Ich bin nur manchmal ein Arschloch und sonst eigentlich ein netter Typ", sagte er zum Schluss. "Das wissen wir!", rief ein Fan im Saal.
Zusammenfassung
- Luke Mockridge startete seine Tournee 'Funny Times' in Wien und distanzierte sich erneut von seinen umstrittenen Sprüchen zum Behindertensport. Er beklagte, dass er Drohungen erhalten habe und eine Entschuldigung offenbar nichts mehr wert sei.
- Die Show in der Simm-City war ausverkauft und verlief ohne Proteste. Mockridge verlor jedoch sein deutsches Management und seine österreichische Agentur kündigte die Zusammenarbeit nach der Tour.
- In seinem neuen Programm erzählte Mockridge persönliche Geschichten und Musik-Parodien, hielt sich von heiklen Themen fern, und machte gegen Ende der Show erneut unkorrekte Witze. Das Publikum zeigte ihm viel Sympathie.
