Kanye West mit "White Lives Matter" bei Paris Fashion Week

Der 45-Jährige trug am Montag ein langärmliges T-Shirt mit dem Slogan "White Lives Matter". Sowohl das Branchenblatt "Variety" als auch das Musikmagazin "Rolling Stone" rätseln vergebens, was die Botschaft sein soll. Der Spruch war auch auf dem Laufsteg zu sehen.

Die Anti-Rassismus-Organisation Anti-Defamation League stuft den Satz als rassistische Reaktion auf die "Black Lives Matter"-Bewegung ein, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze einsetzt. Der Rapper äußert sich immer wieder politisch - zuletzt meist eher wirr.

Auftritt mit Rechtsaußen-Aktivistin

Bei seinem Auftritt in Paris posierte er zusammen mit der Rechtsaußen-Aktivistin Candace Owens.

Kanye West war einer von wenigen populären Künstlern, die den früheren US-Präsidenten Donald Trump öffentlich unterstützten. 2018 traf er Trump im Weißen Haus und trug dabei eine Baseball-Kappe mit dessen Wahlkampf-Slogan "Make America Great Again".

2020 bewarb sich West selbst für das Amt des US-Präsidenten. Wegen verpasster Anmeldefristen schaffte er es jedoch in den meisten Staaten nicht auf den Wahlzettel.

West erregt auch häufig mit bizarren Nachrichten in seinen sozialen Kanälen Aufsehen. Medienberichten zufolge leidet er seit Jahren unter psychischen Problemen.

Viel Kritik in sozialen Medien

Obwohl viele Internet-Nutzer einen Marketing-Gag vermuten, hagelte es negative Kritik. "Kanye West interessiert sich nicht für Schwarze, er interessiert sich für Dollars", schreibt ein Nutzer.

Ein anderer Account meint trocken: Die Kanye-West-Version von "wie es begonnen hat/Wie es läuft" (ein beliebtes Meme-Format). Zu sehen ist ein Bild von einem Auftritt von Kanye West, in dem er in den frühen 2000er Jahren den republikanischen US-Präsidenten George W. Bush jr. kritisierte und sagte "George Bush kümmert sich nicht um Schwarze".

Ein weiterer Nutzer ist einfach nur überfragt: "Wieso ist Kanye West so fasziniert von rassistischem Scheiß?"