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Jazzfestival Saalfelden lockt mit 60 Konzerten an vier Tagen

Die 44. Auflage des Jazzfestivals Saalfelden bringt heuer von 22. bis 25. August 60 Konzerte von rund 200 Künstlern aus 16 Nationen in die Stadt. Das neue Konzept – die Öffnung des Festivals in die Region sowie zu einem jüngeren Publikum – sei aufgegangen, sagte der künstlerische Leiter Mario Steidl am Mittwoch bei der Programmpräsentation. Bespielt werden neben der Hauptbühne im Congress Saalfelden und dem Kunsthaus Nexus viele alternative Locations wie eine Buchbinderei.

Es gibt dazu Wanderkonzerte, Auftritte im Ruderboot und heuer – erstmals – auch ein Konzert bei der Einsiedelei. Für Festivalfeeling in der ganzen Stadt sorgen nicht nur die Citytracks, sondern auch Flashmobs – heuer organisiert von der Saxofonistin Yvonne Moriel. Die großen alten Stars des Jazz sucht man vergeblich in Saalfelden. "Wir haben vor einigen Jahren damit aufgehört, die großen Namen von gestern einzuladen", erläuterte Steidl: "Es wurde Zeit, dass wir die Namen von heute und morgen präsentieren." Im Jazz sei man mit 35 Jahren ohnehin ein Newcomer und mit 50 Jahren noch jung, scherzte der Festivalmacher.

Eingeladen wurden heuer beispielsweise die Klarinettistin Mona Matbou Riahi aus dem Iran, die mit ihrem Projekt "Nebulift" das Eröffnungskonzert im Congress bestreitet, das Kris Davis Trio mit dem neuen Album "Run The Gauntlet", Daniel Erdmanns "Therapie de Couple" oder The End mit Sängerin Sofia Jernberg, die ebenfalls ihr neues Album "Why Do You Mourn" vorstellen. Der Geiger und Komponist Clement Janinet verspricht mit seinem Projekt meditativen Free Jazz mit Groove, der Bassist Petter Eldh kommt mit Post Koma zurück nach Saalfelden. Stark vertreten ist auch die österreichische Jazzszene: Othermother, Franz Hautzingers Regenorchester oder Bipolar Feminin sind nur einige Beispiele. Als Artist in Residence wurde Chris Janka eingeladen, der insgesamt fünf Konzerte in unterschiedlichen Konstellationen spielt. Unter anderem mit seinem Roboterorchester, das zu Umgebungsgeräuschen aus Saalfelden improvisieren wird.

Im Sinne der Nachhaltigkeit setzt das Festival nicht nur stark auf den öffentlichen Verkehr bei der An- und Abreise des Publikums. Viele Künstlerinnen und Künstler bleiben länger und spielen an den vier Festivaltagen gleich mehrere Projekte in unterschiedlichen Konstellationen. "Wir verstehen uns als Plattform für Vernetzung, das macht auch den familiären Charakter des Festivals aus", sagte Steidl. Zufrieden sind Steidl und Produktionsleiterin Daniela Neumayer mit dem bisherigen Kartenverkauf: Die Wanderungen "We hike Jazz" mit dem österreichischen Bassisten und Komponisten Lukas Kranzelbinder sind längst ausverkauft, auch für die Shortcut-Konzerte im Nexus gibt es nur mehr Resttickets.

Insgesamt verfügt das Jazzfestival heuer über ein Budget von 850.000 Euro, Förderungen gibt es von Bund, Land und Stadtgemeinde Saalfelden. Im Vorjahr zählte das Festival rund 30.000 Besucher. Um zu eruieren, was das Festival der Region an Umweltrentabilität bringt, werde heuer eine Wertschöpfungsstudie durchgeführt, kündigte Neumayer an.

(S E R V I C E - 44. Jazzfestival Saalfelden, 22. bis 25. August 2024, www.jazzsaalfelden.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Das Jazzfestival Saalfelden findet vom 22. bis 25. August 2024 statt und bietet 60 Konzerte von rund 200 Künstlern aus 16 Nationen.
  • Das Festival setzt auf Nachhaltigkeit, fördert die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und hat ein Budget von 850.000 Euro.
  • Große alte Stars des Jazz werden nicht eingeladen; stattdessen liegt der Fokus auf aktuellen und zukünftigen Künstlern wie Mona Matbou Riahi und dem Kris Davis Trio.