Iranischer Regisseur Rasoulof kommt nach Cannes
Der in seiner Heimat zu einer Haftstrafe verurteilte Rasoulof hatte am Montag vergangener Woche im Onlinedienst Instagram mitgeteilt, dass ihm die Ausreise aus dem Iran gelungen sei. Am Freitag hatte er dann dem "Guardian" gesagt, er habe die iranische Landesgrenze zu Fuß über Bergpfade überquert und halte sich derzeit in Deutschland auf.
Der Berlinale-Gewinner war im Iran wegen "Verschwörung gegen die nationale Sicherheit" zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. "Ich musste mich zwischen dem Gefängnis und der Ausreise aus dem Iran entscheiden", schrieb er in einer Erklärung an die Nachrichtenagentur AFP. "Schweren Herzens habe ich mich für das Exil entschieden."
Einige Kollegen, die an seinem Film beteiligt waren, hätten ebenfalls das Land verlassen. Andere hielten sich weiterhin im Iran auf. "Meine Gedanken sind bei jedem einzelnen von ihnen und ich fürchte um ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen", schrieb Rasoulof.
Rasoulof hatte 2020 bei der Berlinale den Goldenen Bären für seinen Film "Doch das Böse gibt es nicht" verliehen bekommen. Den Preis konnte er nicht entgegennehmen, weil er damals den Iran nicht verlassen durfte. Zuletzt hatten ihn die iranischen Behörden unter Druck gesetzt, seinen neuen Film aus dem Wettbewerb um die Goldene Palme in Cannes zurückzuziehen.
Zusammenfassung
- Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof wird seinen neuen Film 'Der Samen der Heiligen Feige' beim Filmfestival in Cannes persönlich vorstellen.
- Rasoulof, der im Iran wegen 'Verschwörung gegen die nationale Sicherheit' zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, hat das Land über Bergpfade zu Fuß verlassen und befindet sich nun im Exil.
- 2020 erhielt er bei der Berlinale den Goldenen Bären für seinen Film 'Doch das Böse gibt es nicht', konnte den Preis jedoch nicht persönlich entgegennehmen.