Hans-Gratzer-Preis geht 2025 an Miriam Unterthiner
"Mundtot" handelt von Leistungssportlerinnen, die u.a. übergriffigen Trainern, die sie anspornen und erniedrigen, dem sexualisierenden Blick der Öffentlichkeit und Leistungsdruck ausgesetzt sind. "Die Opfer der Gewalt, die in dem Text angesprochen werden, mögen 'mundtot' sein: Die Autorin ist es nicht", begründete die Jury. "Miriam Unterthiners Sprache geht sofort in die Körper und macht die Bühne zu einem Spielfeld - oder Schlachtfeld. Der Drill, dem die jugendlichen Handballerinnen ausgesetzt sind, überträgt sich auch auf das Publikum." Hier sei eine Autorin am Werk, "die auf die Bühne drängt, das Theater kennt und mit seinen Mitteln versiert spielen kann".
Der separat vergebene Publikumspreis, der schriftlich via Saal-Abstimmung ermittelt wurde, ging an Màteja Kardelis für seinen Text "im vorbeigehen / u prolazu". Der Text wird am 5. April im Rahmen einer szenischen Lesung am Wiener Schauspielhaus zu erleben sein. Am 8. Mai werden zudem alle fünf eingereichten Stücke in kurzen Hörspielfassungen im Rahmen der Ö1-Sendung "Soundart: Kunst zum Hören" ausgestrahlt.
Zusammenfassung
- Miriam Unterthiner gewann den Hans-Gratzer-Preis 2025 mit ihrem Stück 'Mundtot', das sich gegen vier Konkurrenten durchsetzte. Der Preis umfasst 8.000 Euro und eine Uraufführung in der Saison 2025/26.
- Das Stück 'Mundtot' behandelt die Herausforderungen von Leistungssportlerinnen, die unter anderem von übergriffigen Trainern und Leistungsdruck betroffen sind. Die Jury lobte die eindringliche Sprache der Autorin.
- Der Publikumspreis ging an Màteja Kardelis für 'im vorbeigehen / u prolazu'. Eine szenische Lesung findet am 5. April statt, und am 8. Mai werden alle Stücke als Hörspiele auf Ö1 ausgestrahlt.