Gigi D'Agostino: Song-Verbot "wie Rückkehr ins Mittelalter"
Bei "Ö3" und "Kronehit" und weiteren Radiosendern in Österreich ist der 90er-Hit nicht mehr im Programm. Die Aufregung um die rassistischen Ausfälle zu dem "Liebessong", wie es der Interpret selbst nennt, ist weiterhin groß.
Auch die UEFA hat reagiert. Bei der anstehenden Fußball-Europameisterschaft hat die UEFA den Song verboten. Eigentlich hatte sich der ÖFB den Song als Torhymne gewünscht, muss nun aber umdisponieren.
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"Rückkehr ins Mittelalter"
Die Entscheidung des europäischen Fußballverbands brachte Gigi D'Agostino offenbar auf die Palme. "Ist das wirklich wahr? Einen Song einfach zu verbieten, das ist wie eine Rückkehr ins Mittelalter", sagte er zur "Krone".
"Die UEFA hat mein Lied verboten? Das ist eine rassistische Botschaft. Diese Entscheidung ist rassistisch. Ich bin immer noch schockiert, ich kann es nicht glauben. Diese Entscheidung der UEFA ist eine explizite Absage an die Liebe", echauffierte er sich weiter.
Rassismus lasse sich nicht durch das Verbieten eines Songs stoppen, "diese ganze Angelegenheit ist grotesk".
Auch das Oktoberfest in München wird den Song canceln. Auch dafür hat der DJ kein Verständnis: "Das Oktoberfest ist ein riesiges Fest seit Jahrzehnten. Wie kann es sein, dass sie sich dort gegen ein Liebeslied auflehnen? Mir fehlen die Worte."
Es geht um Liebe
D'Agostino betont, worum es bei "L'amour toujours" geht: "Das Lied handelt von Liebe. Niemand hat die Macht, Hass zu säen, wo die Liebe wächst".
Doch er könne nicht verhindern, wenn jemand einen anderen Text dazu singe. "Wenn jemand mit seinen Freunden solche Sätze singen will, dann kann er das leider machen. Es gibt bei uns die Redefreiheit. Aber wenn sie damit andere Menschen verletzen, dann geht das nicht. Die Freiheit ist eine Sache von Respekt, nicht von Hass."
Video: Rassismus-Gegröle auch in Österreich
Zusammenfassung
- Das "Ausländer raus"-Gegröle zu Gigi D'Agostinos "L'amour toujours" schlägt weiter hohe Wellen.
- Nachdem auch die UEFA den Song für die EM gecancelt hat, ist dem italienischen DJ jedoch der Kragen geplatzt.
- "Die UEFA hat mein Lied verboten? Das ist eine rassistische Botschaft", sagte er.