Fünf Mio. Soforthilfe für Kulturbranche "erster Schritt"
Die am Freitag im Parlament beschlossene Soforthilfe für Künstlerinnen und Künstler sowie für Kulturvermittler im Rahmen von fünf Mio. Euro ist für Gerhard Ruiss, Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren, "ein erster Schritt hinaus aus dem Nichts". Laut dem Interessensvertreter werde die Maßnahme "zwar nicht reichen, aber es ist ein wichtiger zielgerichteter erster Schritt".
Die Öffnung und Dotierung des Unterstützungsfonds des Künstler-Sozialversicherungsfonds (ksvf) mit fünf Millionen Euro zur Soforthilfe soll der Bewältigung der schlimmsten Auswirkungen auf die Einkommenssituationen von Künstlern und Kulturschaffenden dienen. "Wenn Künstler Geld verdienen wollen, sind sie auf das öffentliche Leben und auf Versammlungs-, Bewegungs- und Reisefreiheit angewiesen", erläutert Ruiss. "Davon sind sie derzeit zu 100 Prozent abgeschnitten, sie stehen vor dem Nichts." Ersatzweise Streaming-Angebote, wie sie derzeit sprießen, würden in dieser Situation nicht helfen, da solche Angebote und andere Bezugsformen auf digitalen Wegen mit Kostenaufwänden für die Kunst- und Kulturschaffenden verbunden seien, nicht mit Einnahmen.
Durch die Änderung des Künstler-Sozialversicherungsfonds-Gesetzes sei der Unterstützungsfonds des ksvf nun in der Situation, in den ärgsten Notlagen zu helfen. "Er kann und sollte das umgehend, unbürokratisch und umfassend tun", unterstreicht Ruiss. Zugleich verweist er auf den Soforthilfetopf der Literar Mechana, der mit einer Million Euro dotiert ist. "Wir sind einmal mehr stolz auf diese Solidareinrichtung innerhalb der Literatur, mit der erwirtschaftete Tantiemengelder für soziale Zwecke bereitgestellt werden können."
Dennoch geht Ruiss davon aus, dass beide Töpfe rasch ausgeschöpft sein werden. "Wie weit der bis zu einer Milliarde Euro ebenfalls beschlossene Härtefall-Fonds für Ein-Personen-Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und freie Dienstnehmer im Kunst- und Kulturbereich und somit auch für Künstler, für gemeinnützige Kunst- und Kulturvereine und Kunst- und Kultureinrichtungen wirksam wird, muss sich erst erweisen."
Zusammenfassung
- Laut dem Interessensvertreter werde die Maßnahme "zwar nicht reichen, aber es ist ein wichtiger zielgerichteter erster Schritt".