Festspielhaus St. Pölten sucht 2025/26 den "Gemeinsinn"
"In einer Welt, die von extremen Positionen, von Individualisierung und Abgrenzung geprägt ist, möchten wir Räume schaffen, in denen Gemeinschaft erlebt und reflektiert werden kann", betonte Masuch. Das bedeute auch, "Verantwortung füreinander zu übernehmen und Brücken zu bauen - zwischen Generationen, Kulturen und Perspektiven auf die Welt".
Zum Saisonstart begibt sich Morau am 26. und 27. September bei der Österreich-Premiere von "Afanador" auf die Spuren des kolumbianischen Fotografen Ruven Afanador. Es tanzt das Ballet Nacional de España. Am 6. und 7. März 2026 ist der Spanier mit der Österreich-Premiere von Sergej Prokofjews "Romeo und Julia" zu Gast. Das Opera Ballet Vlaanderen tanzt, das Tonkünstler-Orchester spielt unter der Leitung von Gavin Sutherland. Moraus Schaffen steht am 9. Mai im Mittelpunkt.
Weitere Künstler im Fokus sind Imre & Marne van Opstal, beide ehemalige Tänzer des Nederlands Dans Theater. Das Hessische Staatsballett führt "I'm afraid to forget your smile" des niederländischen Geschwisterduos und "Force Majeure" von David Raymond & Tiffany am 10. April 2026 in einem Abend zusammen. Am 21. und 22. Mai 2026 verschmelzen in "Atlas Song" die Choreografien von Imre & Marne van Opstal mit der mystischen Musik von Anna von Hausswolff, die GöteborgsOperans Danskompani tanzt.
Neues Festival "1 Tag alle Räume"
Erstmals findet am 21. März 2026 das Festival "1 Tag alle Räume" zum Thema Tanz und Gemeinsinn statt. Geplant sind Vorstellungen, Lectures, Workshops und Partys von morgens bis Mitternacht in allen Räumen des Festspielhauses, eingeladen wird "zum Flanieren, Verweilen, Mitdiskutieren, Mitmachen, Zusehen und Mitfeiern", kündigte Masuch an.
Auf dem Programm steht u.a. auch die Österreich-Premiere von "Clara" am 22. November mit dem Ballett Zürich und seiner neuen Chefchoreografin Cathy Marston sowie dem Tonkünstler-Orchester. Die vielen Facetten der Clara Schumann - Wunderkind, Künstlerin, Ehefrau, Mutter, Pflegerin, Managerin und Muse - werden von sieben Tänzerinnen verkörpert. Fabien Gabel, neuer Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters, wird in der Saison 2025/2026 u.a. vier der zwölf Abonnement-Konzerte im Festspielhaus dirigieren.
47 Jahre nach der Uraufführung feiert "Kontakthof - Echoes of '78" mit neun Tänzern von damals als Festspielhaus-Koproduktion Österreich-Premiere. Meryl Tankard, eine der Protagonisten der Originalbesetzung des Werks "Kontakthof" von Pina Bausch, lädt am 11. Oktober "zu einer Zeitreise in die Geschichte des Tanzes" ein. Der ehemalige künstlerische Leiter des Festspielhauses Joachim Schlömer kehrt mit "Rauschen - oder der Nachhall der Tage" an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück. Die Koproduktion feiert am 20. Februar 2026 Österreich-Premiere und ist auch am Tag darauf zu sehen.
(S E R V I C E - Festspielhaus St. Pölten, Information: Tel. 02742/908080, www.festspielhaus.at)
Zusammenfassung
- Das Festspielhaus St. Pölten präsentiert die Spielzeit 2025/2026 unter dem Motto 'Gemeinsinn' und setzt dabei auf Künstler wie Marcos Morau und das Duo Imre & Marne van Opstal.
- Am 21. März 2026 findet das neue Festival '1 Tag alle Räume' statt, das Tanz und Gemeinsinn in den Mittelpunkt stellt und den ganzen Tag über Veranstaltungen bietet.
- Pina Bauschs 'Kontakthof' feiert 47 Jahre nach der Uraufführung eine Rückkehr mit Tänzern der Originalbesetzung, während Morau und das Ballett Zürich mehrere Premieren präsentieren.