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Ferrara würdigt Alphonse Mucha und Giovanni Boldini

22. März 2025 · Lesedauer 3 min

Zwei Protagonisten der europäischen Kunst zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert, Alphonse Mucha und Giovanni Boldini, sind zwei am Samstag beginnende Ausstellungen in der norditalienischen Stadt Ferrara gewidmet. Sowohl Mucha (1860-1939) als auch der in Ferrara geborene Boldini (1842-1931) machten sich im Paris der Belle Époque einen Namen und hatten großen internationalen Erfolg. Ihre Werke sind bis zum 20. Juli im Palazzo dei Diamanti in Ferrara ausgestellt.

Mucha kam im Herbst 1887 nach Paris, als der aus Ferrara stammende Boldini bereits berühmt war und seine Absicht reifte, sich hauptsächlich dem Porträtgenre zu widmen. Mucha bewunderte Boldinis Werke auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900, wo er selber an Projekten beteiligt war, darunter an der Dekoration des Pavillons von Bosnien-Herzegowina im Auftrag der österreichischen Regierung. Beiden Künstlern gelang es, auf ihre Weise das Frauenideal der Zeit zu prägen, indem sie attraktive und verführerische, elegante und emanzipierte Figuren präsentierten, die ihr Schicksal selbst in die Hand nahmen.

Die Schau beleuchtet die Biografie, den künstlerischen Werdegang und das vielfältige Schaffen Muchas, der 1860 in der mährischen Kleinstadt Ivančice geboren wurde und im Paris des Fin de Siècle mit Plakaten für die Theateraufführungen der berühmten Schauspielerin Sarah Bernhardt und dekorativen Tafeln, auf denen attraktive und eleganten Frauen abgebildet sind, internationalen Ruhm erlangte. Diese Werke wurden bald zum Sinnbild des aufkommenden Jugendstils.

Die von Francesca Villanti kuratierte Ausstellung im Palazzo dei Diamanti veranschaulicht anhand von etwa 150 Werken - darunter Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Plakate und Objekte - das gesamte biografische und künstlerische Leben Muchas: Von der entscheidenden Begegnung in Paris mit der "göttlichen Sarah" bis zu den Projekten für die Weltausstellung in Paris im Jahr 1900, über die Aufenthalte in den USA bis hin zur Produktion der reifen Jahre in der Tschechoslowakei, wohin er 1910 zurückkehrte, um seine Kunst in den Dienst des Landes zu stellen, insbesondere durch die Schaffung des monumentalen Gemäldezyklus des Slawischen Epos, seinem unbestrittenen Meisterwerk.

40 Werke von Giovanni Boldini

In den Sälen des Tisi-Flügels des Palazzo dei Diamanti erzählen über 40 Werke von Giovanni Boldini - darunter Ölgemälde, Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen und Stiche - die aus den Beständen des nach ihm benannten Museums ausgewählt wurden. Die Ausstellung widmet sich dem Thema des Frauenporträts, dem sich der Maler aus Ferrara Ende des 19. Jahrhunderts in Paris fast ausschließlich und erfolgreich widmete.

Das Publikum und die Kritiker, sowohl in Europa als auch in Amerika, schätzten vor allem den innovativen Stil, mit dem er dem weiblichen Ideal jener Zeit Gestalt verlieh. Davon zeugen die ganzfigurigen Porträts, für die er berühmt wurde, wie die der Gräfin Berthier de Leusse und der Prinzessin Eulalia von Spanien. Neben diesen Meisterwerken sind weitere Halbfiguren in Öl und Pastell zu bewundern. Ergänzt wird die von Pietro Di Natale kuratierte Ausstellung durch eine Auswahl von Zeichnungen, die Boldinis hyperaktive Beziehung zur umgebenden Realität zeigen, und eine Reihe von bewundernswerten Stichen.

(S E R V I C E - https://www.palazzodiamanti.it)

Zusammenfassung
  • Zwei Ausstellungen im Palazzo dei Diamanti in Ferrara widmen sich den Künstlern Alphonse Mucha und Giovanni Boldini, die beide in der Belle Époque in Paris berühmt wurden.
  • Die Ausstellung über Mucha umfasst etwa 150 Werke, darunter Gemälde und Plakate, die seinen Einfluss auf den Jugendstil zeigen.
  • Boldinis Ausstellung zeigt über 40 Werke, die seinen innovativen Stil in der Darstellung des Frauenporträts hervorheben.