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"Facettenreiche" Konzertreihe in der Wiener MetaStadt

In etwas mehr als einer Woche öffnet die Wiener MetaStadt wieder ihre Pforten als Konzertlocation: Nach der Premiere vor zwei Jahren programmiert Arcadia Live heuer eine achtteilige Konzertreihe, die von Pop über Rock bis Hip-Hop eine ordentliche Bandbreite bereithält. "Es soll so facettenreich wie möglich sein", betonte Veranstalter Filip Potocki im APA-Gespräch. Den Auftakt am 9. Juli machen Element of Crime um Sänger Sven Regener.

Ein Gutteil der Shows war - wie sollte es in Coronazeiten anders sein - eigentlich schon für 2020 angesetzt und musste mehrfach verschoben werden. "Wir freuen uns, dass es jetzt endlich passieren darf", meinte Potocki angesichts von Auftritten der Indie-Formation The Kooks (bildet mit Thees Uhlmann sowie den heimischen My Ugly Clementine am 17. Juli den Abschluss) oder der Alternative-Gruppe alt-J (16. Juli). "Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass der Lockdown für unsere Branche so lange dauern wird. Aber es hat sich alles immer wieder geändert."

Für sein Team habe das vor allem viel Mehrarbeit bedeutet, gab der Arcadia-Live-Geschäftsführer zu verstehen. "Andererseits haben wir natürlich mit Teuerungen zu kämpfen, ob nun aufgrund der Inflation oder des Ukraine-Kriegs. Die Kostensprünge sind einfach da, wo vorher ganz sicher anders kalkuliert wurde." Zudem gebe es in der Branche einen Personalmangel, der schon mal zu Absagen von ganzen Festivals führen könne. "Und auch bei den Künstlern ist es nicht anders", so Potocki. "Es gibt eine Knappheit an Bussen, an Personal - und das schlägt sich alles in den Kosten nieder. Die Verhältnisse haben sich einfach verschoben."

Gleichzeitig brachte die lange, coronabedingte Konzertpause für den heurigen Sommer eine enorme Fülle an Veranstaltungen, die nun über die Bühne gehen können. Das Angebot ist für die Fans also enorm. Arcadia Live konnte da zuletzt mit der großen Tournee von Wanda oder den beiden Klagenfurt-Shows von Rammstein punkten, setzt aber auch weiterhin auf einen Ausgleich zwischen diesen und kleineren Events. "Bei den Clubshows kann man ja ganz viel Neues entdecken. Diese Balance ist uns wichtig und tut uns gut", sagte Potocki.

Wie man die vergangenen zwei Jahre überstanden habe, "darüber kann man lange reden. Wichtig ist: Wir haben es überstanden." Wobei die Pandemie natürlich noch nicht vorbei ist. "Wer weiß, was Herbst und Winter noch alles bringen. Ich habe aber aufgegeben, Kaffeesud zu lesen, weil es sich doch immer wieder geändert hat", so Potocki. "Ich bin jedenfalls froh, dass unser Team zusammengeblieben ist und auch durchgebissen hat durch die Kurzarbeit. Und jetzt ging es wieder von null auf 100, sprich: Es ist sehr, sehr turbulent gerade."

Was glücklicherweise aber auch bedeutet, dass sich bis zu 8.400 Besucher auf die musikalischen Darbietungen in der MetaStadt freuen dürfen, wurde die Kapazität durch bauliche Maßnahmen doch vergrößert. "Da sind schöne Sachen passiert, die man spüren wird", verwies Potocki auf eine weggerissene Mauer und die dadurch neu positionierte Bühne. "Es wurde außerdem eine schöne Terrasse auf die andere Seite des Kesselhauses gebaut, die auch einen Blick auf die Bühne bietet." Zudem gibt es heuer wassergespülte Toiletten und ein deutlich ausgeweitetes Kulinarikangebot, von österreichischer Küche über BBQ und sizilianisches Streetfood bis zu Wraps und Burger.

So gestärkt, kann man sich auf den mittlerweile eine recht futuristische Maske tragenden Rapper Cro (10. Juli) ebenso einstellen wie seine deutsche Landsfrau Sarah Connor, die für das popaffine Publikum am 13. Juli zum Mikrofon greifen wird. Ein Highlight dürfte auch der Auftritt von Michael Kiwanuka (11. Juli) werden, gilt der Mercury-Prize-Gewinner von 2020 doch nicht erst seit seinem dritten Album "Kiwanuka" als eine der spannendsten Stimmen im zeitgenössischen Feld von Indie, Folk und Soul. Etwas härtere Saiten werden tags darauf Skunk Anansie um die ikonische Frontfrau Skin aufziehen, die sicherlich nicht nur alte Hits wie "Hedonism" oder "Charlie Big Potatoe" zum Besten geben werden. Abgerundet wird das MetaStadt-Programm von Rapper Sido am 14. Juli.

(S E R V I C E - www.arcadia-live.com/festivals; www.metastadtopenairs.com)

ribbon Zusammenfassung
  • "Es soll so facettenreich wie möglich sein", betonte Veranstalter Filip Potocki im APA-Gespräch.
  • Den Auftakt am 9. Juli machen Element of Crime um Sänger Sven Regener.