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ESC-Ausschluss der Niederlande: Wie es jetzt weitergeht

Samstagmittag war klar: Die Niederlande mit Publikumsliebling Joost Klein werden vom ESC ausgeschlossen. Was passiert nun mit den Stimmen der Anrufer:innen und rückt jemand ins Finale nach? PULS 24 erklärt, wie es weitergeht.

Nur wenige Stunden vor dem Finale des 68. Eurovision Song Contest wurde der niederländische Kandidat Joost Klein von der Teilnahme ausgeschlossen.

Nachdem zunächst Funkstille herrschte und reihenweise Gerüchte befeuerte, machte die europäische Rundfunkunion (EBU) ihre Entscheidung Samstagmittag offiziell.

Grund seien polizeiliche Ermittlungen nach der Beschwerde einer Mitarbeiterin gegen Klein. Am Donnerstagabend habe sich ein nicht näher definierter "Vorfalls" ereignet. Beim niederländischen TV-zeigte man sich von der Entscheidung "geschockt".

Wie geht es nun weiter? 

Eigentlich wären die Niederlande mit der Startnummer 5 ins Rennen gegangen. Ihr Platz im Finale in Malmö (21.00 Uhr / live auf ORF 1 und JOYN) bleibt nach dem Ausscheiden von Klein unbesetzt.

Änderungen gibt es aber unter anderem beim Jury-Voting. Ein Überblick:

  1. Die niederländische Startnummer 5 wird übersprungen. Alle übrigen Kandidat:innen behalten die zugelosten Startnummern, die Reihenfolge ihrer Auftritte bleibt ebenfalls gleich. Kaleen geht demnach weiterhin mit der Startnummer 26 ins Rennen und performt ganz zum Schluss. 

  2. Das Jury-Voting wird neu berechnet. Nach der Probe am Freitag hatten die Fachjurys der Länder ihre Favoriten von 1 bis 26 gereiht. Die Niederlande fliegen nun aus ihrer Wertung und erhalten keine Punkte.

  3. Die Niederlande bekommen keine Punkte aus dem Publikums-Voting, das live im Finale stattgefunden hätte. Anrufe für die Startnummer 5, eigentlich jene der Niederlande, werden nicht gewertet. Die Nummer soll geblockt werden. 

  4. Zuschauer:innen in den Niederlanden dürfen für andere Länder anrufen und auch die Wertung der niederländischen Fachjury wird gezählt.

  5. Die Niederlande erscheinen nicht auf der Wertungstafel.

Spekulationen nach Proben-Ausschluss

Die EBU hatte am Freitagnachmittag zunächst mitgeteilt, dass der niederländische Kandidat Joost Klein wegen eines "Vorfalls" vorerst von allen weiteren Proben ausgeschlossen wird. Während des gestrigen Juryfinales in der Malmö Arena wurde die Aufzeichnung seines Halbfinalauftrittes projiziert.

Am Samstag war schließlich klar: Für die Niederlande ist beim ESC in diesem Jahr Schluss.

"Während die Ermittlungen laufen, wäre es unangemessen, wenn er weiter im Wettbewerb bleibt", so die Begründung der EBU in einem Statement.

Video live aus Malmö: Proteste überschatten ESC

Anspannung und Proteste vor Israels Auftritt

"Wir möchten klarstellen, dass es - anders als in manchen Medienberichten und auf Social Media spekuliert - bei dem Vorfall nicht um eine andere Künstlerin oder Delegationsmitglied ging", trat die EBU anderslautenden Berichten entgegen, die einen Zusammenhang mit der israelischen Delegation vermutet hatten.

Neben dem Eklat rund um die Niederlande sorgt auch die Teilnahme Israels für Anspannung rund um das Song-Contest-Finale. In der Innenstadt von Malmö, wo der ESC in diesem Jahr ausgerichtet wird, finden seit Tagen Proteste statt. 

Die israelische Kandidatin Eden Golan wurde bereits im Semi-Finale von Teilen des Publikums ausgebuht und steht unter besonderem Schutz.

ribbon Zusammenfassung
  • Nur wenige Stunden vor dem Finale werden die Niederlande mit Publikumsliebling Joost Klein vom ESC ausgeschlossen.
  • Was passiert nun mit den Stimmen der Anrufer:innen und rückt jemand in die Endrunde nach?
  • PULS 24 erklärt, wie es weitergeht.