Bolschoi zeigt "Nussknacker" nach Preisdebatten auch gratis
Wer Glück hatte und Karten zum Normalpreis in der besten Sitzplatzkategorie ergatterte, zahlte umgerechnet rund 50.000 Rubel (rund 471 Euro) für eine Abendshow. Einzelne Tickets gingen bei einer Versteigerung teils für umgerechnet über 700 Euro raus, wie Medien berichteten. Gergijew hat als neuer Theater-Intendant angesichts von langen Schlangen vor den Kassen bei Kälte schon mitten in der Nacht und teils auch regelrechten Kämpfen den Verkauf der begehrten Tickets umgestellt.
Verkauft wurden sie nun im Internet in begrenzter Zahl und gebunden an den Namen des Theaterbesuchers, um Geschäfte von Spekulanten zu unterbinden. Die hatten in der Vergangenheit teils (umgerechnet) Tausende Euro für Tickets verlangt. Viele Moskauer beklagen Wucherpreise.
Laut Medien waren die Eintrittskarten binnen weniger Stunden ausverkauft, teils brach die Seite des Theaters zusammen. Außerdem ließ Gergijew erstmals eine Auktion ausrichten, bei der hohe Summen erzielt wurden. Ein Teil der Erlöse soll wohltätigen Zwecken zugutekommen. Startpreise lagen bei 100.000 Rubel (943 Euro) für das Ticketpaar.
In Russland gehört "Der Nussknacker" mit märchenhafter Musik von Peter Tschaikowsky zur Weihnachts- und Neujahrszeit wie der festlich gedeckte Tisch. Allein in Moskau gibt es auf Bühnen verschiedene Aufführungen des Ballettklassikers nach dem Märchen von E.T.A Hoffmann.
Die Geschichte vom Mädchen, das einen Nussknacker geschenkt bekommt und ins Träumen gerät, gilt als universale Geschichte über das Erwachsenwerden. Sie dreht sich um den Abschied von der Kindheit, um Ehre, Würde und Liebe - unabhängig von religiösen Überzeugungen.
Zusammenfassung
- Das Moskauer Bolschoi-Theater zeigt erstmals das beliebte 'Nussknacker'-Ballett kostenlos im Staatsfernsehen und auf Leinwänden in Parks, um den Zugang zu erweitern.
- Eintrittskarten für die besten Plätze kosteten rund 50.000 Rubel (etwa 471 Euro), während Auktionen für einzelne Tickets über 700 Euro erzielten.
- Theater-Intendant Waleri Gergijew führte neue Verkaufsregeln ein, um Spekulationen zu verhindern, und ein Teil der Auktionserlöse kommt wohltätigen Zwecken zugute.