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"Barbenheimer": Rosa Atombombe schlägt in den Kinokassen ein

Am Donnerstag ist es so weit: Die Blockbuster "Barbie" und "Oppenheimer" kommen in die Kinos. Seit Wochen spielt sich im Netz aber bereits eine Meme-Schlacht zwischen Christopher Nolans Filmbiographie "Oppenheimer" und Greta Gerwigs rosarotem Zuckerrausch "Barbie" ab. Es ist das Phänomen "Barbenheimer".

Die zwei Filme könnten nicht unterschiedlicher sein: Bei "Oppenheimer" handelt es sich um eine finstere, dreistündige Geschichtsstunde über jenen Mann, der bis heute als "Vater der Atombombe" bekannt ist. In "Barbie" dreht sich hingegen alles um die makellose Spielzeugpuppe. 

Sobald aber bekannt wurde, dass die beiden Megablockbuster zeitgleich ins Kino kommen, wurde "Barbenheimer" im Internet geboren - gratis Werbung sozusagen. Auf Twitter erstellen Fans fiktive Filmplakate, die beide Filme vereinen: Barbie in Pink vor einem Atompilz. "Oppenheimer"-Star Cillian Murphy düster dreinblickend mit Barbies glitzerndem Cowboyhut.

Fans scheuen für "Barbenheimer" keine Mühe: Aus den Vorschauen zu den Filmen haben Fans einen neuen Crossovertrailer montiert. Es gibt inzwischen sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag zu "Barbenheimer".

Doppelvorstellungen auch in Wien

Für all jene, die sich zwischen den beiden Filmen nicht entscheiden können, hat man in den USA eine Lösung gefunden: In vielen Kinos gibt es Doppelvorstellungen. Die Kinos hierzulande machen bei dem Hype mit. Das Wiener Burgkino zeigt beide Filme hintereinander, in unterschiedlicher Reihenfolge, genauso wie das Wiener Votivkino oder die Cineplexx-Kette. Das Double-Feature dauert 316 Minuten.

Barbie schaut "Oppenheimer"

Die Filmemacher und Schauspieler beider Filme sind an dem ganzen Spaß beteiligt. Im Juni veröffentlichte der offizielle Twitter-Account von "Barbie" ein Foto von Greta Gerwig und Hauptdarstellerin Margot Robbie, die mit ihren Eintrittskarten für den Konkurrenzfilm vor einem "Oppenheimer"-Plakat posierten.

Zeitweise kursierten Gerüchte, dass Christopher Nolan wütend darüber war, dass sein Film mit "Barbie" konkurriert. In einem Interview mit dem US-Magazin "IGN" sagte der Regisseur jedoch, dass das nicht der Fall sei. "Der Sommer war auf einem gesunden Markt immer gut mit Filmen und Zuschauern gefüllt. Ich denke, jeder filmbegeisterte Mensch hat sich diese Zeit zurückgewünscht, und jetzt ist sie wieder da. Das ist großartig."

Auch der "Oppenheimer"-Cast hat seine Freude an der Cross-Promo: Emily Blunt, die Oppenheimers Ehefrau spielt, postete ein Video, in dem sie rosa Schuhe anzieht und sagt: "Ich ziehe meine 'Barbie'-Schuhe an."

Sehr hohe Zuschauerzahlen erwartet

Zusammen könnten die Filme an diesem Wochenende die größten Zuschauerzahlen in nordamerikanischen Multiplexkinos seit vier Jahren erzielen, schreibt die "New York Times". So eine Zahl wurde seit Beginn der Pandemie nicht mehr erreicht. "Barbie" hat das Potenzial, in den Vereinigten Staaten und Kanada 100 Millionen US-Dollar einzuspielen. Im Fall von "Oppenheimer" rechnet man mit einem Ticketverkauf von rund 50 Millionen US-Dollar.

Aber egal, ob die Blondine oder der gepeinigte Wissenschafter das Rennen macht, der große Gewinner dieses Wochenendes ist schon jetzt das Kino.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Donnerstag ist es so weit: Die Blockbuster "Barbie" und "Oppenheimer" kommen in die Kinos.
  • Seit Wochen spielt sich im Netz aber bereits eine Meme-Schlacht zwischen Christopher Nolans Thrillerepos "Oppenheimer" und Greta Gerwigs rosarotem Zuckerrausch "Barbie" ab.
  • Es ist das Phänomen "Barbenheimer".