Autor Schimmelpfennig schaut nicht fern
Theater sei eben ein Gemeinschaftserlebnis, sagte der 56-Jährige. "Das ist etwas anderes, als auf dem Sofa zu sitzen und, wenn der Bildschirm wieder schwarz ist, so einsam zu sein wie vorher. Deshalb schaue ich kein Fernsehen. Es macht mich fertig."
Schimmelpfennig ("Anthropolis") schreibt derzeit das Stück für die Nibelungen-Festspiele in Worms im nächsten Jahr. Eine Freiluftveranstaltung sei neu für ihn. "Wenn ich mir vorstelle, dass da am Dom auch noch die Mauersegler fliegen, während die Sonne untergeht." Das sei ein herrliches Panorama. "Menschen kommen zusammen, teilen eine Geschichte und erleben das unter freiem Himmel, also mit diesem sensorischen Zusatzeffekt. Wenn es dann auch noch um eine große, in unserem Kulturkreis tiefverwurzelte Geschichte geht und nicht um Tagesberichterstattung, kann die Bühne wirklich schwingen. Es gibt hinterher eben keine Mattscheibe wie beim Fernsehen."
Zusammenfassung
- Roland Schimmelpfennig, einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker Deutschlands, sieht das Theater im Vergleich zu Fernsehen und Streamingdiensten klar im Vorteil.
- Theater sei ein Gemeinschaftserlebnis, das Fernsehen nicht bieten kann, weshalb Schimmelpfennig kein Fernsehen schaut.
- Er schreibt derzeit ein Stück für die Nibelungen-Festspiele in Worms im nächsten Jahr, eine Freiluftveranstaltung, die für ihn neu ist.