DJ the WaveAndreas Witek

"Ab in den Süden": Was wurde eigentlich aus DJ The Wave?

Es war der Sommerhit des Jahres 2003, der den österreichische DJ The Wave alias Andreas Witek und den deutschen Schlagersänger Buddy mit "Ab in den Süden" Bekanntheit verschaffte. "Ab in den Norden" und "Ab auf die Piste" konnten an den Erfolg nicht mehr anschließen. Aber was macht DJ The Wave heute? PULS 24 hat nachgefragt.

"Willkommen, willkommen, willkommen Sonnenschein. Wir packen unsere sieben Sachen in den Flieger ein". Es sind Zeilen wie diese, die wohl heute noch so manchem in Österreich auf dem Weg in den Sommerurlaub in den Kopf kommen.

Hierzulande erreichte die Single "Ab in den Süden" Platz 1 der Charts, in Deutschland Platz 2. DJ The Wave und der Berliner Sänger Buddy, alias Sebastian Erl, tourten durch die kleinen und größeren Discos des Landes. Sie gewannen den Amadeus Music Award und waren für den Echo nominiert.

Die Hawaii-Hemden im dazugehörigen Musikvideo und der Fokus auf knapp-bekleidete Frauen wirken heute etwas aus der Zeit gefallen. Witek blickt trotzdem "mit Stolz" zurück auf diese andere Zeit.

Zur Erinnerung: Als "Ab in den Süden" die Charts eroberte, stellte das Urlaubsland Kroatien den Antrag auf EU-Mitgliedschaft, die schwarz-blaue Regierung Wolfgang Schüssel II nahm ihre Arbeit auf, George W. Bush erklärte dem Irak den Krieg und in den Kinos lief "Findet Nemo". Im selben Jahr trennten sich "Modern Talking" und die "No Angels".

"Ab in den Süden" teilte sich die Charts mit Eminems "Lose Yourself", "All the Things she said" von" t.A.T.u." oder Yvonne Catterfields "Für Dich".

Aber was macht DJ The Wave eigentlich heute? PULS 24 hat nachgefragt.

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Andreas Witek nahm sein Motto "Ab in den Süden" ernst – und wohnt nun halbjährlich in Südafrika. Dort erreicht ihn PULS 24 auch – er will der kalten Jahreszeit in St. Valentin ganz nach seinem zweiten Motto "follow the sun" entkommen, wie er sagt. Das Haus in Südafrika kaufte er aber auch, weil ihn vor ein paar Jahren die Corona-Politik in Europa "genervt" habe.

Generell wirkt der DJ bei vielen Themen aufgebracht und unzufrieden. Er scheint an alten Zeiten zu hängen. Deswegen legt er auch kaum noch auf, wie er sagt. Das Nachtleben habe sich einfach zu sehr verändert, moniert er.

"Früher war Musik noch Emotion"

In den 80er- und 90er-Jahren habe es noch "richtig gute Musik" gegeben, heute sei die Musik "schrecklich". Früher seien die Clubs – "wie man heute sagt" – Witek bevorzugt das Wort Disco – um 21 oder 22 Uhr voll gewesen, heute fange alles viel später an. Außerdem sei die "junge Generation" nur am Handy.

Die jungen DJs sind keine richtigen DJs mehr

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In der guten alten Zeit hätten sich die DJS mit den Leuten unterhalten, hätten ihre Wünsche angenommen. "Die jungen DJs sind keine richtigen DJs mehr", sagt Witek. Es gehe ihnen nur um "schneller, lauter, härter" und es sei ihnen egal, ob dem Publikum die Musik gefalle. "Früher war Musik noch Emotion".

Höhepunkt: Auftritt auf Schalke

Er habe noch von Plattenladen zu Plattenladen fahren müssen – mit "acht bis neun Plattenkoffern" sei er dann "mit dem Kombi" herumgefahren, das kenne man heute nicht mehr. Er selbst habe noch "viel Erfahrung in kleinen Clubs gesammelt" und auch selbst zum Mikrofon gegriffen – laut Witek die wichtigsten Tipps für angehende DJs. Scheue man als DJ das Mikrofon, so Witek, nehme man sich "selbst die Butter vom Brot". Mit den richtigen Ansagen könne man das Publikum "in den Wahnsinn treiben – im positiven Sinne".

35 Jahre lang war der heute 52-Jährige DJ, 20 Jahre davon hauptberuflich. Er spielte in der Nachtschicht, in der Linzer Remembar und in zahlreichen anderen Clubs sowie Après-Ski-Partys und Festivals in der DACH-Region. Highlights waren Auftritte bei "The Dome" vor 35.000 Menschen und im Schalke-Stadion.

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Es sei ein leidiges Thema, auf einen Song reduziert zu werden, sagt er. Dennoch habe er "lieber einen Mega-Hit wie keinen". Er habe vor "Ab in den Süden" schon eine ganz coole Karriere" gehabt, das habe ihm geholfen, auf dem Boden zu bleiben. Er sei eben "DJ mit Herz" und froh, als "Künstler aus einem kleinen Land", so vieles erlebt zu haben.

Negativ in Erinnerung seien die einsamen Momente im Hotel, die wenige Zeit mit Frau und Kind sowie eine Branche, die von Plattenfirmen dominiert werde.

Nach dem Hit habe man versucht nachzulegen, es klappte aber nicht mehr. 2023 feierte "Ab in den Süden" 20-jähriges Jubiläum und Witek wollte eine neue Version des Liedes veröffentlichen – die Plattenfirma wollte das aber nicht. "Vielleicht in fünf Jahren", will er dann doch noch nicht ganz loslassen.

Was wurde eigentlich aus Buddy?

Es wäre nicht die erste Neuveröffentlichung. Die dem Original sehr ähnlichen Titel "Ab in den Norden" und "Ab auf die Piste" konnten an den alten Erfolg aber schon nicht mehr anschließen.

Über rechtliche Streitereien mit "Buddy" will er heute hinweg sein. Mittlerweile habe man auch wieder Kontakt. Buddy sei - ebenfalls "mit Herz" - immer noch Sänger auf Mallorca.

Und womit verdient Witek nun sein Geld? Der ehemalige DJ hat eine Firma gegründet, die Merchandise- und Marketingprodukte verkauft, mit seiner Künstleragentur habe er vor Corona aufgehört, Events organisiere er aber immer noch.

Auflegen würde er nur noch drei bis vier Mal im Jahr – für Freunde und bei kleinen Veranstaltungen. Aber dann heiß es selbst bei ihm noch: "Ab geht die Party und die Party geht ab".

 

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ribbon Zusammenfassung
  • Es war der Sommerhit des Jahres 2003, der den österreichische DJ The Wave alias Andreas Witek und den deutschen Schlagersänger Buddy mit "Ab in den Süden" Bekanntheit verschaffte.
  • "Ab in den Norden" und "Ab auf die Piste" konnten an den Erfolg nicht mehr anschließen.
  • Aber was macht DJ The Wave heute? PULS 24 hat nachgefragt.