15.000 neue Stücke für das Grazer Universalmuseum Joanneum
"Augsburger Bär", "Kleine Matrone", "Brauner Bär", diese lebhaft gefärbten, sogenannten Bärenspinner und Tausende andere Falter mehr kamen mustergültig präpariert und allesamt bereits in einer Datenbank erfasst ans UMJ. "Die Schmetterlingssammlung von Leo Kuzmits ist ein unschätzbarer Gewinn für unser Museum und die Forschung", hob Marko Mele, der wissenschaftliche Geschäftsführer des UMJ hervor. Denn seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind bisher nur wenige Schmetterlingspräparate in die Sammlung der Naturkundeabteilung gekommen. Nun habe man wertvolle Referenzdaten aus dieser durch massive Umweltveränderungen geprägten Zeit.
So werde es nun möglich, die aktuellen Schmetterlingsbestände mit jenen vor der Jahrtausendwende zu vergleichen und Änderungen in den Bestandsgrößen wie das Häufiger-Werden wärmeliebender Arten oder das lokale Verschwinden von Feucht- und Magerwiesen bewohnenden Arten abzuleiten, wie betont wurde. Außerdem können diese Daten wichtige Anhaltspunkte liefern, wie und wo künftige Renaturierungen zur Wiederherstellung wichtiger Lebensräume gesetzt werden sollten.
Der gebürtige Burgenländer Kuzmits lebt heute in Graz und sammelt seit seinem 15. Lebensjahr die Lepidopteren, sogenannte Schuppen-Flügler, besser bekannt als Schmetterlinge. Vom reinen Sammeln ist er zur Fotografie gekommen, heute besitzt er rund 50.000 digitale Fotos und rund 3.500 Dias von allen Entwicklungsstadien der Tiere. Seit 40 Jahren ist er Mitglied des Entomologischen Vereins am Universalmuseum Graz.
Die Sammlungsbereiche der Zoologie der Naturkundeabteilung des UMJ umfassen rund 1,1 Millionen Objekte. Dazu zählen Wirbeltiere, Insekten und sonstige wirbellose Tiere. Vorwiegend stammen sie aus der Steiermark und den angrenzenden Ländern. Der jüngste Zukauf wurde durch die Familie Hans Roth ermöglicht.
(S E R V I C E - www.museum-joanneum.at/naturkundemuseum, https://forum.lepiforum.org/user/iPBmLjbz )
Zusammenfassung
- Das Universalmuseum Joanneum in Graz hat eine bedeutende Schmetterlingssammlung mit 15.000 Exemplaren erworben, die von Leo Kuzmits in Ostösterreich, Slowenien und Kroatien gesammelt wurden.
- Durch die finanzielle Unterstützung einer Grazer Unternehmerfamilie konnte die Sammlung angekauft werden, was Marko Mele, den wissenschaftlichen Geschäftsführer des Museums, als unschätzbaren Gewinn für die Forschung bezeichnet.
- Die Sammlung bietet wertvolle Referenzdaten, um Veränderungen in den Schmetterlingsbeständen zu analysieren und zukünftige Renaturierungen zu planen.
