US-Wettbewerbbehörde kritisiert Game-Pass-Wucher
Xbox-Mutterkonzern Microsoft hat vor einiger Zeit Preiserhöhungen sowie kürzlich Veränderungen bei den Features seines Gaming-Dienstes Game Pass angekündigt. Die US-Wettbewerbsbehörde FTC kritisiert dies in einem Brief als Ausnutzen der marktbeherrschenden Stellung von Microsoft. Insbesondere würde der Xbox-Konzern ausnutzen, dass Activision-Hits nun hauseigene Titel sind.
Der Game Pass für Konsole, der bisher knapp 10 Euro pro Monat kostete, wird aufgesplittet in einen Game Pass Core (knapp 10 Euro/Monat) und Game Pass Standard (knapp 15 Euro/Monat). Das besondere daran: Der Game Pass Core bietet nur mehr Zugang zu einer kleinen Auswahl an Game-Pass-Titeln.
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Weniger Inhalt für mehr Geld
Komplett verzichten müssen Core- und Standard-Abonnenten künftig auf Zugang zu neuen Microsoft-Titeln ab Tag 1. Davon wären auch alle künftigen Activision-Titel betroffen. Die FTC sieht hier eine klare Ausnutzung von Marktmacht, wodurch Kunden mehr Geld für weniger Inhalt zahlen müssen.
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Die Preiserhöhungen würden zudem mit der Integration von Activision-Hits wie die "Call of Duty"-Reihe in den Microsoft-Games-Katalog zusammenfallen. Derartige Verschlechterungen für Kunden hatte die FTC bereits bei Bekanntwerden des Activision-Kaufs befürchtet.
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Damals hätte Microsoft ausdrücklich versprochen, dass Game-Pass-Abonnenten ab Veröffentlichungstag sofort Zugang zu neuen "Call of Duty"-Titeln hätten. Dies ist zwar der Fall, allerdings nur mehr bei Abonnenten mit dem teuersten Game Pass Ultimate - entgegen der Versicherungen von Microsoft.
Mega-Deal der Games-Industrie
Microsoft hat vergangenes Jahr den Kauf des Videospiel-Riesen Activision Blizzard finalisiert. Der 69-Milliarden-Dollar-Deal war 2022 eingefädelt und öffentlich gemacht worden. Damit erwirbt Microsoft für seinen Gaming-Dienst Game Pass eine riesige Auswahl von Gaming-Hits wie die "Call of Duty", "Overwatch" oder "Candy Crush".
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Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hatte damals Beschwerde eingelegt, weil sie befürchtete, dass Microsoft den Spiele-Katalog nur mehr exklusiv auf eigenen Plattformen und Konsolen anbieten werde. Microsoft verpflichtete sich, diese für 10 Jahre auch Mitbewerbern wie der Sony Playstation oder der Nintendo Switch zur Verfügung zu stellen.
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Zusammenfassung
- Microsoft hat kürzlich bekannt gegeben, dass es die Preisklassen und Features seines Gaming-Dienstes Game Pass neu regeln wird.
- Die US-Wettbewerbsbehörde FTC sieht darin Wettbewerbsverzerrung und einen Zusammenhang mit dem Kauf von Publisher Activision Blizzard.
- Komplett verzichten müssen Core- und Standard-Abonnenten künftig auf Zugang zu neuen Microsoft-Titeln ab Tag 1.
- Davon wären auch alle künftigen Activision-Titel betroffen.
- Die FTC sieht hier eine klare Ausnutzung von Marktmacht, wodurch Kunden mehr Geld für weniger Inhalt zahlen müssen.