Musk klagt Forscher wegen Studie über Hass auf Twitter
Elon Musk und sein gerade in "X" unbenanntes Kurznachrichtendienst (vormals Twitter) ziehen gegen Online-Forscher vor Gericht. Das "Center for Countering Digital Hate" (CCDH) forscht zu Hassrede und Falschinformation im Netz. Laut Berichten von CCDH sollen seit Musks Twitter-Übernahme Hassreden gegen sexuelle Minderheiten und Falschinformationen über das Klima zugenommen haben.
X-Chefin Linda Yaccarino bezeichnete die Berichte von CCDH als falsch. Sie würden auf "einer Sammlung falscher, irreführender und veralteter Kennzahlen" basieren, die größtenteils aus der Zeit kurz nach der Übernahme von Twitter stammen würden.
Im Herbst 2022 hatte der Milliardär Elon Musk die Online-Plattform für 44 Milliarden Dollar (39,96 Mrd. Euro) übernommen und anschließend massiv umgebaut.
Forscher hätten Schaden angerichtet
"X" wiederum wirft den Forschern nun vor, sie hätten widerrechtlich auf Twitter-Daten zugegriffen. Außerdem sei "X" durch deren Berichte ein Schaden entstanden, denn das Unternehmen hätte dadurch Werbekunden verloren.
Anwältin: "X" will einschüchtern
Die Anwältin des Zentrums nennt die Klagsdrohung "lächerlich" und warf der Firma vor, Kritiker einschüchtern zu wollen.
In der eingereichten Klage von "X" geht es um die Forschung des CCDH über Falschinformation zum Coronavirus. Es wird ihnen vorgeworfen, in Verletzung der Nutzungsregeln größere Mengen von Tweets abgerufen zu haben. Zum anderen hätten sie unrechtmäßig auf Daten zugegriffen, die einer Analysefirma zur Verfügung gestellt worden seien.
Das CCDH reagierte schockiert. Der Gründer und Geschäftsführer, Imran Ahmed, sagt der Nachrichtenagentur AP: "Dies ist eine noch nie dagewesene Eskalation eines Social-Media-Unternehmens gegen unabhängige Forscher. Musk hat gerade den offenen Krieg erklärt." Er fürchtet, dass Musk damit auch andere Forscher zum Schweigen bringen will.
Zusammenfassung
- Elon Musk und sein Kurznachrichtendienst "X" klagen ein Forschungszentrum.
- Diese hatten zuvor eine Studie veröffentlicht, dass seit Musks Unternehmensübernahme Hassrede und Falschinformationen zugenommen haben.