Leere Straße, trotzdem Rot: KI-Ampel sorgt für Frust
Seit rund drei Monaten ist an einer zentralen Kreuzung in Essenbach im bayrischen Landkreis Landshut eine von Künstlicher Intelligenz (KI) gesteuerte Ampel in Betrieb. Es handelt sich um ein Pilotprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr und die Landesbaudirektion Bayern (ZVM).
Mit dem 100.000 Euro teuren Projekt will man in Bayern "Vorreiter in Sachen technologischer Fortschritt" sein. Doch bei den Bewohnern sorgt die Ampel bisher eher für Frust. Eigentlich sollte die Ampel dynamisch zwischen Rot und Grün schalten, je nach Verkehr.
Frust über Ampelschaltung
Doch die Ampel schaltet zum Verdruss der Autofahrer:innen oft auch bei leerer Straße nicht auf Grün. Viele fahren deshalb bereits Umwege, berichten Bewohner dem "Bayrischen Rundfunk" (BR).
Die verantwortliche Zentralstelle Verkehrsmanagement an der Landesbaudirektion Bayern entgegnet jedoch, die Ampel funktioniere, wie sie solle – nur sei das eben nicht, den Verkehrsfluss zu optimieren.
"Zu sicher?"
Die KI-Ampel soll vor allem für sicheren Verkehr sorgen, weniger für schnellen. Zudem erbitten die Behörden von den Bewohnern Geduld, denn das System müsse erst noch lernen, um die Funktion zu verfeinern.
Die Schaltung der Ampel erfolgt nicht vollständig über KI, sondern - trotzdem intelligent - über bewährte Systeme wie Kameraerfassung und vordefinierte Schaltprogramme. Eine Gesamtsteuerung der Ampel über KI ist rechtlich aktuell nicht erlaubt.
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Zusammenfassung
- Im bayrischen Essenbach wird derzeit in einem Pilotprojekt eine KI-gesteuerte Ampel ausprobiert.
- Doch die Autofahrer sind verärgert, weil die Schaltung der Ampel oft nicht nachvollziehbar ist.
- Die zuständige Landesbaudirektion meint, die KI-Ampel funktioniere, wie sie soll - dabei gehe es allerdings vor allem um sicheren, nicht um flüssigen Verkehr.
- Viele fahren deshalb bereits Umwege, berichten Bewohner dem "Bayrischen Rundfunk" (BR).