Erst ab 18: TikTok verbietet Schönheitsfilter für Minderjährige
Nachdem eine von TikTok und der britischen NGO "Internet Matters" in Auftrag gegebene Studie ergeben hat, dass Eltern und Jugendliche Bedenken gegenüber Schönheitsfiltern hätten, will TikTok diese künftig nur noch volljährigen Nutzer:innen zur Verfügung stellen.
Man nehme die Bedenken ernst und wolle eine "Kultur des Respekts und der Unterstützung fördern", damit jeder sich eingeladen fühle "das wahre Ich zu zeigen".
Schönheitsfilter ab 18 Jahren
Ab kommender Woche werden Beautyfilter schrittweise für Minderjährige verboten - als Erstes verboten wird der Make-Up-Filter, andere sollen im Laufe der kommenden Monate verschwinden. Ausgenommen von der Regelung sind klassische Farb- und Spaßfilter wie Hasenohren, Katzennasen und Clownhaare.
-
Mehr lesen: Wie gefährlich ist TikTok für Jugendliche?
Videos in denen Schönheitsfilter verwendet wurden, dürfen die Minderjährigen trotzdem anschauen. Diese veränderte Videos sollen in Zukunft deutlicher gekennzeichnet werden.
Vermittlung an Beratungsstellen
TikTok werde in den nächsten Wochen in 13 europäischen Ländern zudem eine Zusammenarbeit mit Beratungsstellen starten. Nutzer:innen, die auf der App Inhalte über Suizid, Selbstverletzung, Hass und Belästigung melden, sollen automatisch an eine Beratungsstelle weitervermittelt werden.
In Österreich wird man in so einem Fall an Rat auf Draht vermittelt.
Die neuen Jugendschutzregeln vonseiten TikToks dürften darauf zurückzuführen sein, dass weltweit immer mehr Social-Media-Plattformen, darunter auch TikTok selbst, zunehmend unter Druck geraten und mit möglichen gesetzlichen Einschränkung konfrontiert werden.
In Australien steht eine solche gesetzliche Einschränkung unmittelbar bevor. Dort könnte der Zugang zu sozialen Netzwerken in Zukunft erst ab 16 Jahren möglich werden.
Wie will TikTok das Alter überprüfen?
Doch wie will man überprüfen wie alt die Nutzer:innen tatsächlich sind? Auch bisher durfte TikTok offiziell erst ab 13 Jahren verwendet werden. Diese Regelung konnte jedoch in der Praxis leicht umgangen werden. Immerhin passiert die Altersverifizierung derzeit lediglich durch ein sogenanntes Age-Gap, in dem man sein Geburtsdatum angibt.
TikTok will hier auf eine eigene Lösung setzen: Mit einer durch künstliche Intelligenz gestützten Technik sollen Accounts von unter 13-Jährigen künftig automatisch erkannt und gesperrt werden. Dabei sollen die Konten beim ersten Verdacht gesperrt werden, im Nachhinein kann Einspruch erhoben werden.
Das System soll noch in diesem Jahr in die Testphase gehen.
Video: Wie gefährlich ist TikTok für Jugendliche?
Zusammenfassung
- Nachdem eine Studie ergeben hat, dass Eltern und Jugendliche Bedenken gegenüber Schönheitsfiltern hätten, will TikTok diese künftig nur noch volljährigen Nutzer:innen zur Verfügung stellen.
- Ab kommender Woche werden Beautyfilter schrittweise für Minderjährige verboten - als Erstes verboten wird der Make-Up-Filter, andere sollen im Laufe der kommenden Monate verschwinden.
- Ausgenommen von der Regelung sind klassische Farb- und Spaßfilter wie Hasenohren, Katzennasen und Clownhaare.
- Doch wie will man überprüfen wie alt die Nutzer:innen tatsächlich sind?
- Hier setzt die Plattform auf eine durch künstliche Intelligenz gestützte Technik.