Weniger Babys in Europa nach erstem Corona-Lockdown
Das Ergebnis wurde vor allem durch 13 Länder beeinflusst, in denen der Rückgang der Geburten zwischen zwölf und 28 Prozent lag. Besonders stark ging die Zahl im Jänner 2021 in Litauen (28,1 Prozent), der Ukraine (24,4 Prozent) und Spanien (23,5 Prozent) zurück, aber auch in Italien, Portugal oder Frankreich. In Österreich fiel das Minus mit minus 3,4 Prozent jedoch verhältnismäßig gering aus.
Die Wissenschafter betrachteten die nationale Zahl der Lebendgeburten im Jänner 2021 und verglichen sie mit dem Durchschnitt der Monate Jänner 2018 und Jänner 2019. Unter 24 Ländern wurden nur in Finnland und Dänemark mehr Babys geboren als im Vergleichszeitraum. Die Corona-Maßnahmen waren in jedem Land verschieden, liefen aber praktisch überall auf einen Lockdown, also eine Einschränkung des sozialen Lebens hinaus. Nur Schweden hatte keinen Lockdown.
"Je länger der Lockdown anhielt, desto weniger Schwangerschaften kamen zustande, selbst in Ländern, die von der Pandemie nicht sehr schwer betroffen waren", sagte Pomar über die Studie. Als Schlussfolgerung schreiben die Autoren: "Maßnahmen wie Abstand halten und Kontakte reduzieren, Ängste im Zusammenhang mit dem Krankheitserreger und die soziale und wirtschaftliche Krise könnten indirekte Faktoren sein, die bei der Entscheidung der Paare, die Schwangerschaft zu verschieben, eine Rolle spielen."
Etwa neun Monate nach den Ende des ersten Corona-Lockdowns, im März 2021, lagen die Geburtszahlen im Durchschnitt aller Länder leicht über dem Niveau von vor der Pandemie, in Österreich betrug das Plus 1,8 Prozent. Die "fehlenden" Geburten von Jänner wurden aber zumindest nicht unmittelbar kompensiert, schreiben die Autoren. In einigen, aber nicht allen Ländern stieg die Zahl der Geburten im Februar und März 2021 jedoch deutlich, verglichen mit dem Durchschnitt der Vergleichsmonate 2018 und 2019 - darunter vor allem in Finnland und den Niederlanden.
Zusammenfassung
- Das Ergebnis wurde vor allem durch 13 Länder beeinflusst, in denen der Rückgang der Geburten zwischen zwölf und 28 Prozent lag.