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Causa P. Diddy: 50 Cent warnte vor "unangenehmer Energie"

US-Rapper P. Diddy sitzt aktuell wegen Vorwürfen zu Zwangsprostitution, Erpressung und Menschenhandel in einem New Yorker Gefängnis. Immer mehr prominente Namen werden mit der Causa in Verbindung gebracht - was auch die Frage aufbringt: Wer wusste was?

Die US-Rapper P. Diddy (bürgerlich Sean Combs) und 50 Cent tragen ihre Fehde schon lange öffentlich aus - wie im Rap üblich. Bereits vor sechs Monaten, also P. Diddys Haus wegen der strafrechtlichen Vorwürfe gegen ihn durchsucht wurde, gab 50 Cent bekannt, dass er eine Dokumentation über P. Diddy machen würde. 

Diddy alias Combs wird vorgeworfen, jahrelang seine prominente Rolle im Musik-Business ausgenutzt haben, um Menschen zu missbrauchen: Die Vorwürfe umfassen die Tatbestände sexuelle Gewalt, Menschenhandel und organisierte Kriminalität. Diddy plädierte auf "nicht schuldig", er befindet sich in Untersuchungshaft.

Was wusste 50 Cent?

Die Polizei hatte P. Diddys Villa in Los Angeles am 25. März 2024 durchsucht. Bereits davor hatten Promis in Nebenbemerkungen vor Diddys kriminellen Machenschaften zu warnen versucht.

50 Cent sprach davon, sich seit Jahren von diesem "Scheiß" fernzuhalten, da eine "unangenehme Energie" damit verbunden war. Ein Grundstein der jahrelangen Fehde zwischen Diddy und 50 Cent war, dass P. Diddy angeboten hatte, mit 50 Cent Kleidung einkaufen zu gehen. 

Lange wurde das als Diss gegen 50 Cents Kleidung verstanden - im Licht der Vorwürfe erscheint nun auch eine andere Lesart möglich. Diddy soll laut der Vorwürfe nicht nur Frauen sexuell missbraucht und gefügig gemacht haben.

Im selben Interview sprach 50 Cent davon, dass er es total komisch gefunden habe, dass Diddy mit ihm einkaufen gehen wollte. Das sei etwas, dass ein Mann normalerweise zu einer Frau sagt - und er wolle mit "so einer merkwürdigen Energie" nichts zu tun haben, so 50 Cent.

50 produziert Netflix-Serie

Auch die Pläne rund um 50 Cents Doku wurden nun konkreter: "Netflix" soll die Doku-Serie nun mitproduzieren. 

Dies sei eine komplexe Geschichte, die Jahrzehnte umfassen würde, weit über die Schlagzeilen hinaus, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Regisseurin Alexandria Stapleton und 50 Cent. Sie wollten den "Stimmlosen" eine Stimme geben. Die Vorwürfe gegen Combs seien "verstörend".

Abseits der angekündigten Dokumentation kommentiert 50 Cent die Causa rund um P. Diddy seit Monaten in den sozialen Medien. So weist er mit dieser Photomontage einer "P. Diddy"-gebrandeten Körper-Öl-Flasche darauf hin, dass bei Rapper Combs von der Polizei 1.000 Liter Öl gefunden wurden. 

Kinder weisen Fake-Bio zurück

Seit der Razzia bei Rapper P. Diddy weisen Beobachter:innen darauf hin, dass Teile der Vorwürfe bereits in der Vergangenheit öffentlich gemacht wurden. So erhob auch Diddys Ex-Frau Kim Porter in einer mutmaßlich von ihr verfassten Biografie schwere Vorwürfe gegen ihren Ex-Mann. Das Buch war kurz vor Diddys Festnahme unter dem Pseudonym "Jamal T Millwood" veröffentlicht worden. 

Am Mittwoch hatten sich Combs' Kinder in einem Statement von dem Buch distanziert. 

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Das Buch sei nicht von Kim Porter geschrieben worden, so das Statement, und würde die Realität nicht wiedergeben. Auch Diddys Anwälte nennen das Buch eine Fälschung.

Also Autor wird ein Mann namens Chris Todd angeführt - dieser antwortete dem Musikmagazin "Rolling Stone", dass er nicht wüsste, ob die Inhalte wirklich wahr seien - für ihn persönlich seien sie "wahr genug".

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  • US-Rapper P. Diddy sitzt aktuell wegen Vorwürfen zu Zwangsprostitution, Erpressung und Menschenhandel in einem New Yorker Gefängnis.
  • Immer mehr prominente Namen werden mit der Causa in Verbindung gebracht - was auch die Frage aufbringt: Wer wusste was?