Walkie-Talkies der Hisbollah explodieren - Israel verlegt Truppen
Erneut explodieren im Libanon kleine technische Kommunikationsgeräte. Nach den Pagern, waren es diesmal Walkie-Talkies. UNO-Generalsekretär António Guterres sprach von einem möglichen "Präventivschlag vor einer größeren Militäroperation".
Die Geräte seien am Mittwochnachmittag im Süden des Libanon und in den südlichen Vororten Beiruts explodiert, berichteten auch ein Mitarbeiter von Sicherheitskräften und ein Zeuge.
Angesichts der Lage will der UNO-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen soll sich nach Angaben aus Diplomatenkreisen am Freitag um 21.00 Uhr MESZ treffen.
- Mehr lesen: Hisbollah-Explosionen: Was ist ein Pager?
"Neue Phase des Krieges"
Israels Verteidigungsminister Gallant machte klar, dass sich sein Land auf eine Verschärfung der Feindseligkeiten mit der Hisbollah-Miliz vorbereitet. "Wir treten in eine neue Phase des Krieges ein, die uns Mut, Entschlossenheit und Ausdauer abverlangt", sagte er am Mittwoch in einer Rede auf einem Luftwaffenstützpunkt.
Der Schwerpunkt verlagere sich in das Grenzgebiet im Norden. Dorthin würden Truppen und Ressourcen verlegt. So wie Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bekräftigte auch Gallant das Versprechen, die aus Nordisrael evakuierten Bürger dorthin zurückzubringen.
Generalstabschef Herzi Halevi zufolge ist die Armee bereit, alles Nötige zu tun, um die Bedingungen dafür zu schaffen. "Wir haben noch viele Fähigkeiten, die wir bisher noch nicht eingesetzt haben."
Explosionen wohl während Beerdigung
Laut der Zeitung "An-Anar" fielen die Explosionen mit einer Beerdigung zusammen - dort wurden beim Pager-Angriff getötete Mitglieder der Hisbollah begraben.
In der Hafenstadt Tyrus waren Explosionsgeräusche zu hören. Zahlreiche Krankenwagen seien im Einsatz, berichteten Menschen vom Unglücksort.
Pager-Angriff
Am Dienstag explodierten gleichzeitigen Hunderter sogenannter Pager im Libanon und verletzten rund 2.750 Menschen, mindestens neun Menschen starben. Unter den Verletzten sollen viele Hisbollah-Kämpfer sein, unter ihnen Mitglieder der Elitetruppe Radwan. Die proiranische Schiitenmiliz machte Israel verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Viele Fragen sind noch offen.
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Zusammenfassung
- Erneut explodieren im Libanon kleine technische Kommunikationsgeräte. Nach den Pagern, waren es diesmal Walkie-Talkies.
- Laut der Zeitung "An-Anar" fielen die Explosionen mit einer Beerdigung zusammen - dort wurden beim Pager-Angriff getötete Mitglieder der Hisbollah begraben.
- Am Dienstag explodierten gleichzeitigen Hunderter sogenannter Pager im Libanon und verletzten rund 2.750 Menschen, mindestens neun Menschen starben.