APA/HELMUT FOHRINGER

Wärmster Februaranfang: Noch nie so wenig Schnee in den Alpen

Die erste Februarwoche war mit Abstand die wärmste, die Österreich je erlebt hat. Weltweit waren die Temperaturen schon im Jänner höher als je zuvor in diesem Monat seit Beginn der Aufzeichnungen.

Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen war ein Start ins Jahr wärmer. Sowohl der Jänner als auch die erste Februarwoche haben bisherige Temperaturrekorde geknackt.

Wie PULS 24 Meteorologe Manuel Kelemen schildert, hat die alpine Schneebedeckung ein historisches Minimum für Anfang Februar erreicht - trotz eines eigentlich sehr guten Starts in den Winter. 60 Prozent der alpinen Fläche im Alpenraum ist derzeit schneefrei. Dieses Bild wäre normalerweise erst Anfang April zu erwarten.

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union informierte am Donnerstag über den besonders warmen Januar. Die Lufttemperatur an der Erdoberfläche lag mit durchschnittlich 13,14 Grad Celsius um 0,7 Grad höher als im Schnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020 und um 0,12 Grad über der bisher höchsten Temperatur im Jahr 2020. 

12 Monate - über 1,5 Grad höher 

"2024 startet mit einem Rekordmonat - es ist nicht nur der wärmste je gemessene Jänner, sondern wir haben auch gerade eine zwölfmonatige Periode erlebt von mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Referenzzeitraum", sagte Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess.

Eine rasche Reduzierung der Treibhausemissionen sei der einzige Weg, um den Anstieg der globalen Temperaturen zu stoppen, mahnte sie.

Die von Copernicus genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind aber auch frühere Daten verfügbar.

Die mittlere Jänner-Temperatur 2024 war zudem um 1,66 Grad höher als die geschätzte Durchschnittstemperatur in diesem Monat in der Zeit zwischen 1850 und 1900. Auch die globale Durchschnittstemperatur der vergangenen zwölf Monate von Februar 2023 bis Jänner 2024 war den Angaben zufolge so hoch wie nie zuvor. Sie lag um 0,64 Grad über der des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020.

Norden kälter, Süden heißer

In Europa zeigte sich ein gemischtes Bild. Während es in den nordischen Ländern deutlich kühler war als im Schnitt des Referenzzeitraums, war es im Süden des Kontinents deutlich wärmer. Überdurchschnittlich hoch waren die Temperaturen auch im Osten Kanadas, in Nordwestafrika, dem Nahen Osten und Zentralasien, während es im westlichen Kanada, dem Zentrum der USA und dem größten Teil Sibiriens kälter war als im Durchschnitt.

Das Wetterphänomen El Niño habe begonnen sich abzuschwächen im äquatorialen Pazifik, aber die Lufttemperaturen über dem Meer seien weiterhin auf einem ungewöhnlich hohen Niveau, hieß es in der Copernicus-Mitteilung weiter. Das wiederkehrende Wetterphänomen heizt alle paar Jahre den Pazifik auf.

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Jänner 2024 wurden weltweit die höchsten Temperaturen für diesen Monat seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnet, mit einer Durchschnittstemperatur von 13,14 Grad Celsius.
  • Auch die erste Februarwoche hat bisherige Temperaturrekorde geknackt.
  • Die alpine Schneebedeckung hat für Anfang Februar ein historisches Minimum erreicht.
  • 60 Prozent der alpinen Fläche im Alpenraum ist derzeit schneefrei.