Sleepy Hollow FarmAdobe Stock

"Virale" US-Gemeinde verbietet Influencer:innen Zutritt

Jährlich zur Herbsturlaubszeit fluten tausende Influencer:innen das 900-Seelen-Dorf Pomfret in Vermont, für ihren viralen Social-Media-Content. Jetzt greift die Gemeinde zu drastischen Maßnahmen: Mit Straßensperren und Bannmeilen soll der Touristenansturm gebremst werden.

Die kleine Gemeinde Pomfret im US-Bundesstaat Vermont, die einst für ihre Ruhe und Idylle bekannt war, wurde durch den zunehmenden Social-Media-Rummel zu einem Brennpunkt des Overtourism. Der Grund: Immer mehr Influencer:innen und Social-Media-User:innen strömen im Herbst in das 900-Einwohner-Dorf, um das perfekte Foto vor dem herbstlichen Blättermeer zu schießen. 

Wie alles begann

Die Influencer-Invasion startete insbesondere durch Fotos der malerischen "Sleepy Hollow Farm". Umgeben von leuchtenden Herbstfarben, avancierte die Farm zum begehrten Fotomotiv und erweckte weltweit (virale) Aufmerksamkeit, speziell auf Plattformen wie Instagram und TikTok.

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"Ort für alle ruiniert"

Autoschlangen, blockierte Straßen und sogar Menschen, die Zäune überwanden und private Grundstücke betraten, um ihr virales Bild zu schießen, wurden zum Alltag. Die Situation eskalierte, es kam regelmäßig zu Verkehrsproblemen und Unfällen. Der Sheriff von Windsor County, Ryan Palmer, betonte, dass die Straßen in der Region nicht darauf ausgelegt seien, den massenhaften Zustrom von Fahrzeugen zu bewältigen. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Straße, die zur "Sleepy Hollow Farm" führt, in eine Einbahnstraße umgewandelt, doch auch das reichte nicht aus, um den Ansturm zu stoppen. "Es ist ein wunderschöner Ort. Es ist schade, dass er für alle ruiniert wurde", meldet eine Bewohnerin.

 

Straßensperren gegen Ansturm

Dieses Jahr beschloss die Gemeinde, rigoroser durchzugreifen. Durch eine Crowdfunding-Kampagne sammelten die Einwohner:innen über 16.000 Dollar, um die notwendigen Maßnahmen zur Kontrolle des Besucher:innenansturms zu finanzieren. Mit dem Geld wurde die "Cloudland Road", die zur Farm führt, während der Hauptsaison von Ende September bis Mitte Oktober für Nicht-Anwohner:innen gesperrt. 

Die Entscheidung zur Straßensperrung stieß bei den Einheimischen auf breite Zustimmung und auch viele User:innen zeigten Verständnis für die Entscheidung des Dorfes. Ob der Bann gegen die Influencer:innen den gewünschten Erfolg bringt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die kleine US-Gemeinde Pomfret wehrt sich gegen Influencer:innen, die ihr Zuhause für virale Fotos stürmen.
  • Überforderte Infrastruktur und rücksichtsloses Verhalten der Tourist:innen veranlassten die Gemeinde, drastische Maßnahmen zu ergreifen.