Schüler verbarrikadierten sich: "Muss ich nicht nochmal erleben"

Während die Polizei in der Berufsschule Mollardgasse nach einem mutmaßlich Bewaffneten suchte, kontaktierten die Schüler:innen ihre Eltern. Die Gerüchte, was drinnen vor sich ging, waren teils haarsträubend. Immer mehr Eltern kamen nach Wien-Mariahilf und warteten verzweifelt auf Neuigkeiten von ihren Kindern. In der Schule herrschte Panik.

"Ich würde am liebsten die jungen Polizisten umarmen, dass sie unsere Kinder gerettet haben": Vor der Berufsschule Mollardgasse fanden sich immer mehr besorgte Eltern ein, während im Gebäude Wega, Cobra und Wiens Polizei nach einem mutmaßlichen Bewaffneten suchten. 

Im Gebäude stellte sich bald heraus, dass zwar jemand einen Bewaffneten gesehen hatte - es handelte sich jedoch um eine CO₂-Pistole. Das Großaufgebot der Rettung und die gepanzerten Polizeifahrzeuge waren umsonst bei der Berufsschule angerückt.

Ein 17-jähriger Schüler soll zuvor mit einer "taktischen Weste" und der CO₂-Pistole sichtbar am Hosenbund in der Schule gewesen sein.

Drohungen oder Gewaltanwendung gegen andere Schüler:innen soll es nicht gegeben haben. Nachdem Entwarnung gegeben werden konnte, wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen. 

Schüler erzählten von Bomben und Schüssen

Den Eltern bot sich allerdings ein besorgniserregendes Bild, als sie beim abgesperrten Gebäude eintrafen.  Mehrere Schüler hatten ihre Eltern - zum Teil haarsträubend falsch - informiert. Unter den Schülern verbreiteten sich allerlei Gerüchte, die sie an die Eltern weitergaben.

Denn scheinbar herrschte in der Schule - zumindest für kurze Zeit - Panik. Schüler erzählten PULS 24, dass sie Stühle und Spinde vor die Türen geschoben hätten. "Wir waren alle in Panik", sagte einer. "Es war schlimm, ich muss das nicht nochmal erleben", schilderte ein anderer. 

Video: Eltern machten sich Sorgen

Eine verzweifelte Mutter schilderte PULS 24, ihr Sohn habe von vier Bewaffneten mit Pistole gesprochen.

Eine andere Mutter glaubte, eine Bombe sei im Haus und die Einsatzkräfte würden die Kinder trotz der Bedrohung nicht aus dem Haus lassen. Während die Polizei nämlich Stockwerk für Stockwerk durchsuchten, wurden die Schüler:innen angehalten, in den Klassenräumen zu bleiben. 

Mutter "fix und fertig"

"Ich bin fix und fertig", meint eine Mutter. Eine andere hatte erfahren, dass ein Amoklauf stattfinde. "Das wünsche ich keiner Mutter", meinte sie, sichtlich aufgewühlt und zitternd. Sie wolle nur noch ihr Kind in die Arme schließen, erzählte sie PULS 24 mit brechender Stimme. 

Ihre Tochter sei hinter einem Kasten versteckt, wusste eine Mutter, die extra von Floridsdorf nach Mariahilf gefahren war. "Mein Leben brauche ich nicht ohne mein Kind", sagte sie, während sie sich die Tränen aus den Augen wischte.

ribbon Zusammenfassung
  • Während in der Berufsschule Mollardgasse die Polizei nach einem mutmaßlich Bewaffneten suchte, kontaktierten die Schüler:innen ihre Eltern und versetzten diese in Panik.
  • Die Gerüchte, was drinnen vor sich ging, waren teils haarsträubend. Bomben, Bewaffnete, Schüsse - drinnen waren viele Gerüchte im Umlauf, die die Eltern zu hören bekamen.
  • Immer mehr Eltern wartenten verzweifelt vor dem Haus auf Neuigkeiten von ihren Kindern.