Tirol schickt Ausweichverkehr im Sommer auf Autobahn zurück
Damit gibt die Landesregierung fast doppelt so viel Geld wie im Vorjahr für die Abfahrverbote aus. "Die Bereitstellung zusätzlicher finanzieller Mittel für unsere Kontrollorgane ermöglicht es uns, die Einhaltung der Fahrverbote noch effektiver zu überwachen", begründete Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) den Mehraufwand. Nur so könne die Bevölkerung "spürbar" entlastet werden. "Die Fahrverbote sind eine Not-Maßnahme, um die Sicherheit in unseren Tiroler Gemeinden zu gewährleisten, die Verkehrsbelastung durch die Ortschaften zu reduzieren und die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern", argumentierte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP).
Konkret gelten die Abfahrverbote in den Bezirken Innsbruck-Land und Innsbruck-Stadt von 18. April bis 2. November an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 7.00 bis 19.00 Uhr. In den Bezirken Imst, Kufstein und Reutte starten sie erst am 1. Mai und enden ebenfalls Anfang November. Die Einhaltung der Fahrverbote wird durch die Polizei sowie von Sicherheitsorganen - die vom Land Tirol beauftragt werden - kontrolliert.
In der vergangenen Wintersaison hatten die Kontrolleure offenbar jede Menge zu tun. Seit 21. Dezember wurden rund 249.300 Fahrzeuge auf die Hauptverkehrsrouten zurückgewiesen. Am meisten waren es mit knapp 108.000 einmal mehr im Bezirk Reutte, gefolgt von Kufstein.
Navigationsgeräte bleiben im Visier des Landes
Landesrat Zumtobel bekräftigte indes einmal mehr "unser Ziel, die Fahrverbote auch verpflichtend in Navigationssysteme einzuspielen." Die Geräte würden nämlich oftmals kleine Gemeindestraßen oder Ortsdurchfahrten als schnellere Alternative anzeigen. Seitens der Landespolizeidirektion hatte es zuletzt aber geheißen, dass man bei den Navi-Betreibern bisher nichts erreicht habe. Dies sei nur über tatsächliche Fahrverbote für die betreffenden Straßen regelbar, hieß es.
Zusammenfassung
- Die Tiroler Landesregierung führt ab dem 18. April Abfahrverbote auf das niederrangige Straßennetz ein, um Staus in Gemeinden zu verhindern. Die Maßnahme gilt bis zum 2. November und kostet 522.000 Euro, fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
- In der letzten Wintersaison wurden 249.300 Fahrzeuge auf Hauptverkehrsrouten zurückgewiesen, mit den meisten Rückweisungen im Bezirk Reutte (108.000). Die Einhaltung der Verbote wird von Polizei und Sicherheitsorganen überwacht.
- Verkehrslandesrat René Zumtobel möchte die Fahrverbote in Navigationssysteme integrieren, um zu verhindern, dass Navigationsgeräte kleine Gemeindestraßen als Alternativen anzeigen. Bisher gab es jedoch keine Fortschritte bei den Navi-Betreibern.