Umweltaktivist Manuel TeranAPA/AFP/CHENEY ORR

USA: Umweltschützer von mindestens 57 Polizeikugeln getötet

Als Polizisten im Jänner ein Protestcamp von Umweltaktivist:innen im US-Bundesstaat Georgia stürmten, wurde ein 26-Jähriger durch mindestens 57 Schüsse getötet. Die Polizei behauptete, er habe das Feuer zuerst eröffnet. Das Ergebnis der Autopsie widerspricht dieser Darstellung.

Buchstäblich von Kopf bis Fuß erstrecken sich die "mindestens 57 Schusswunden" am Körper des 26-jährigen Manuel Terán, wie der Autopsiebericht offenbart. Er wurde im Jänner von Polizisten erschossen, die ein Protestcamp in einem Waldgebiet in Atlanta geräumt hatten. Dort protestierten Umweltschützer:innen gegen den Bau eines Polizei-Trainingsgeländes, das umgangssprachlich "Cop City" genannt wurde. Neben der Abholzung des Waldes befürchten Kritiker des Projekts, dass die Polizei durch das neue Trainingscenter militarisiert und die Gemeinschaft gefährdet werde. 

Die Polizei gab an, dass der 26-Jährige zuerst das Feuer eröffnet habe und deshalb auf ihn geschossen wurde. Der Autopsiebericht widerlegt diese These jedoch. An seinen Händen sei kein Schießpulver gefunden worden. Deshalb könne er gar keine Waffe abgefeuert haben. Einer unabhängigen Behörde zufolge hätten die Polizeibeamten keine Body-Cams getragen, berichtete das Nachrichtenportal "Axios". Die Untersuchungen des Polizeieinsatzes laufen noch. 

Am kommenden Wochenende wäre der Umweltaktivist 27 Jahre alt geworden. Anlässlich seines Geburtstags haben Aktivist:innen mehrere Protestkundgebungen angekündigt. 

ribbon Zusammenfassung
  • Als Polizisten im Jänner ein Protestcamp von Umweltaktivist:innen im US-Bundesstaat Georgia stürmten, wurde ein 26-Jähriger durch mindestens 57 Schüsse getötet.
  • Die Polizei behauptete, er habe das Feuer zuerst eröffnet. Das Ergebnis der Autopsie widerspricht dieser Darstellung.