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Russland nach Putin: Chodorkowski gegen Aufteilung in mehrere Staaten

Der ehemalige Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, Michail Chodorkowski, der nach Kritik an Präsident Wladimir Putin verurteilt wurde und mehrere Jahre in einem Straflager verbrachte, wünscht sich für sein Heimatland ein demokratisches und föderalistisches Modell.

Der russische Kremlgegner Michail Chodorkowski setzt sich mit anderen Dissidenten für einen Staatsumbau und Machtwechsel in Moskau ein. Dabei gehe es nicht um eine Zerschlagung Russlands, sondern vielmehr um ein föderales Modell, sagte er in einem Interview der Schweizer Zeitung "Blick".

Dies werde er auch kommende Woche bei der Münchner Sicherheitskonferenz betonen, sagte der Ex-Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, der nach Kritik an Präsident Wladimir Putin verurteilt wurde und mehrere Jahre in einem Straflager verbrachte. Er lebt heute in London.

Szenarien: "Jugoslawien" oder "Schweiz"

"Es gibt zwei Wege", sagte Chodorkowski. "Der eine ist das jugoslawische Modell, bei dem Russland in mehrere Staaten aufgeteilt würde. Das wäre sehr gefährlich und könnte zu nuklearen Konflikten und zu neuen Diktaturen führen. Ich befürworte den Weg des kompletten Neuaufbaus und die Entwicklung zu einem parlamentarischen und föderalistischen Modell - ähnlich wie die Schweiz." Auch Österreich ist föderalistisch strukturiert.

Hoffnung auf Putin-Sturz

Die russischen Eliten müssten überzeugt werden, dass sie sich von der Regierung abwenden können, "ohne dass ihnen der Kopf abgehauen wird". Es gebe Widerstand, der aber erst sichtbar werde, wenn die Regierung ins Taumeln gerate. Er und seine Mitstreiter seien mit Eliten in Kontakt und erreichten die Öffentlichkeit über soziale Medien.

Dissident: 20 Jahre für Staatsumbau

Ein Umbau des Staates brauche mindestens zwanzig Jahre, sagte Chodorkowski. "Russland befindet sich in der Entwicklung zurzeit da, wo Deutschland kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges gestanden hat." Er ermunterte westliche Länder, russische Ingenieure und andere Fachkräfte abzuwerben und ihnen die Niederlassung in westlichen Ländern zu erleichtern, um Russland zu schwächen.

ribbon Zusammenfassung
  • Dissident Michail Chodorkowski wünscht sich für sein Heimatland nach Putin ein demokratisches und föderalistisches Modell.
  • Eine Zersplitterung in mehrere kleine Staaten wie nach dem Zerfall Jugoslawiens hält er für sehr gefährlich.