APA/FF PURBACH

Unwetter-Lage im Überblick: Stromausfälle und ein Verletzter

Starkregen und Schneefälle treffen Österreich seit Donnerstag. Schon am Freitag waren einige Kräfte zu Einsätzen ausgerückt, auch Stromausfälle wurden verzeichnet. Einige Straßen sowie Zugstrecken mussten gesperrt werden. Ein Überblick auf die aktuelle Lage in den Bundesländern.

Straßensperren, unbefahrbare Zugstrecken, Stromausfälle und erste Einsätze. Der Starkregen und der Schnee hat Österreich fest im Griff und fordert die Einsatzkräfte.

Für das kommende Wochenende bleiben die Warnungen aufrecht. Die Helfer sind daher wegen möglicher Überflutungen und Hochwasser in Alarmbereitschaft. Die aktuelle Lage in Österreich. 

Ein Verletzter in Oberösterreich 

In Oberösterreich laufen die Vorkehrungen auf das Starkregenwochenende. Die ÖBB stellen einige Zuglinien auf Schienenersatzverkehr um, in Linz, Steyr und Mauthausen wird der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. 

Im Bezirk Steyr-Land forderte der Regen bereits einen Verletzten: Ein 71-Jähriger kam Freitagfrüh mit seinem Auto auf einem aufgeweichten Karrenweg in Großraming von der Fahrbahn ab, rutschte etwa 100 Meter eine abschüssige Wiese hinunter und prallte gegen einen Baum.

Unwetter September 2024PULS 24

Baumbruch und von der Straße gerutschte Fahrzeuge

Der Dauerregen, mehr aber noch die Schneefälle in höheren Lagen, haben von Donnerstagnachmittag bis Freitagfrüh auch im Bundesland Salzburg für erste Feuerwehreinsätze gesorgt. Bis kurz vor 14.00 Uhr waren insgesamt zwölf Feuerwehren zu 29 Einsatzstellen ausgerückt. 

Im Pinzgau und Pongau wurden laut Landesfeuerwehrkommando bis 6.00 Uhr nicht ganz zwei Dutzend Ausrückungen verzeichnet. Zehn Feuerwehren mit rund 100 Einsatzkräften waren etwa damit beschäftigt, von der Straße gerutschte Fahrzeuge zu bergen oder Folgen von Baumbruch zu beseitigen.

ÖBB-Sperren weiten sich aus

Am Donnerstag erklärten die ÖBB, dass sie erste Zugstrecken angesichts der Extremwetterprognose präventiv sperren.

Fahrgäste sollen ihre Reisen am Wochenende außerdem verschieben, sollten diese nicht dringlich sein. 

Nun wurde wegen den starken Schneefällen in Salzburg und Kärnten ein Abschnitt der ÖBB-Tauernstrecke seit Freitag gesperrt. Betroffen ist die Teilstrecke zwischen Bischofshofen und Spittal.

Zwischen Bischofshofen und Spittal-Millstätter See wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, teilten die ÖBB online mit. Die Reisezeit verlängere sich um bis zu zwei Stunden.

Zwischen Friedberg in der Steiermark und Aspang Markt waren wegen eines Murenabganges keine Fahrten möglich, teilten die ÖBB am Vormittag online mit.

Präventiv eingestellt wird auch der Betrieb von Samstagfrüh bis Montagabend auf den Strecken Wiener Neustadt Hauptbahnhof - Puchberg am Schneeberg, Wöllersdorf - Gutenstein, Bad Fischau/Brunn - Gutenstein, Leobersdorf - Weisenbach-Neuhaus und Wiener Neustadt Hauptbahnhof - Friedberg. Schienenersatzverkehre werden eingerichtet.

In der Wachau wird aufgrund der prognostizierten Hochwasserlage der Regionalbusverkehr am linken Donauufer ab Samstag mit Betriebsschluss eingestellt. Betroffen ist die Linie 715. Als Ersatz steht die Wachaubahn zur Verfügung, im VOR gültige Fahrkarten werden anerkannt, teilte die NÖVOG mit.

Die ÖBB führen die Almtalbahn zwischen Wels und Grünau, die Mühlkreisbahn zwischen Rottenegg und Aigen-Schlägl sowie die Donauuferbahn zwischen Grein Stadt und St. Nikola ab Samstag nur im Schienenersatzverkehr, wie sie am Nachmittag mitteilten. Aufgrund der ausgesprochenen Reisewarnung wurde die Zugbindung bei allen nationalen, internationalen und Nachtzugtickets, die bis 12. September gekauft wurden, für den Zeitraum von 13. bis 15. September aufgehoben.

Sturm wütete im Burgenland 

Im Burgenland hat der Sturm Einsatzkräfte gefordert. Von Donnerstagnachmittag bis Freitag in der Früh verzeichnete die Landessicherheitszentrale 18 Einsätze, Freitagvormittag waren es 36.

Beseitigt werden mussten vor allem Sturmschäden, so galt es etwa Bäume, die Straßen blockiert hatten, zu entfernen. Wasserschäden wurden laut LSZ bisher trotz heftiger Regenfälle kaum gemeldet. Verletzt wurde niemand.

In Purbach (Bezirk Eisenstadt Umgebung) stürzte mitten im Stadtzentrum ein riesiger Baum auf ein Postauto. Der Zusteller befand sich glücklicherweise gerade nicht im Fahrzeug, er blieb unverletzt. Mittags waren noch zwölf Feuerwehrmänner mit der Beseitigung des Baumes beschäftigt, erklärte ein Sprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos.

Baum stürzte im Burgenland auf PostautoAPA/APA/FF PURBACH

Baum stürzte im Burgenland auf Postauto - keine Verletzten.

Erste Stromausfälle in der Steiermark 

Die Wetterextremen rund um Starkregen und Schnee hatten in der Steiermark punktuell zu Stromausfällen geführt.

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Bis Sonntagnachmittag werden daher in den Bezirken Liezen und Bruck-Mürzzuschlag Niederschlagssummen zwischen 100 und 200 Liter erwartet, lokal können bis zu 300 Liter Niederschlag fallen, warnte das Land Steiermark. Die Prognosen der Schneefallgrenzen schwanken zwischen Tallagen und 1.200 Meter Seehöhe. Ab Samstagmittag verstärke sich der Wind und weite sich in der Nacht auf Sonntag auf die gesamte Steiermark aus. Je nach Höhenlagen seien Windspitzen zwischen 60 bis 110 km/h möglich, am Samstag und Sonntag seien jedenfalls überall stürmische Windböen zu erwarten.

"Uferbereiche meiden"

Aufgrund der prognostizierten Wetterlage werde insbesondere in der westlichen Obersteiermark Schneefall von bis zu 30 Zentimeter in Tallagen und damit winterlichen Fahrverhältnissen erwartet. Schneebruch in den Wäldern inklusive Windwürfen sind zu befürchten. Aufgrund der hohen Regenmengen ist an einigen Fließgewässern in der Steiermark, vor allem an Salza, Mürz, Pinka und Lafnitz sowie deren Zubringern mit Hochwässern zu rechnen.

Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP)  sagte, dass zum eignen Schutz Wälder, Böschungen und Uferbereiche an fließenden Gewässern gemieden werden sollten. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) unterstrich die Gefahr der kommenden Tage: "Bei möglichen Windgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h am Wochenende bitte ich alle Grazerinnen und Grazer in den nächsten Tagen aufmerksam die Nachrichten zu verfolgen und unnötige Risiken zu vermeiden".

Video: Angst vor Überflutungen

Umgestürzte Bäume, zahlreiche Sperren 

Schnee und Regen sowie umgestürzte Bäume führten auch zu mehreren Straßensperren. Auf der Hochkönig Straße (B164) im Salzburger Pinzgau gibt es im Bereich Filzensattel eine Sperre wegen umgestürzter Bäume.

Wie das ORF-Radio Ö3 in der Nacht auf Freitag berichtete, wird die Sperre voraussichtlich den ganzen Freitag über andauern.

Die Seefelder Straße (B177) zwischen Zirl und Leithen wurde in beiden Richtungen wegen defekter Fahrzeuge gesperrt, die Lahnsattelstraße (B23) in Niederösterreich für Lkw ab 3,5 Tonnen.

Freitagfrüh konnten jedoch die meisten Verbindungen, die wegen hängengebliebener Fahrzeuge zwischenzeitlich gesperrt waren, wieder freigemacht werden, informierte der ÖAMTC.

In der Steiermark wurde ebenfalls eine Sperre auf der Triebener Straße (B114) zwischen Hohentauern (Bezirk Murtal) und Trieben (Bezirk Liezen) wegen schlechten Fahrbahnverhältnissen gemeldet.

Warnung von Stadt Wien

Die Stadt Wien rätunnötige Wege zu vermeiden und sich ausschließlich wenn nötig und nur kurze Zeit im öffentlichen Raum aufzuhalten. Für das kommende Wochenende sind starke Regenfälle und Sturmböen auch in Wien angesagt. Der Flughafen meldete erste Verspätungen.

Video: Lage derzeit "Worst-Case-Situation"

ribbon Zusammenfassung
  • Starkregen und Schneefälle treffen Österreich seit Donnerstag. Schon am Freitag waren einige Kräfte zu Einsätzen ausgerückt, auch Stromausfälle wurden verzeichnet.
  • Einige Straßen sowie Zugstrecken mussten gesperrt werden.
  • Ein Überblick auf die aktuelle Lage in den Bundesländern.