Unwetter in Griechenland: Grazer Ehepaar weiter vermisst

Ein steirisches Ehepaar gilt nach den Rekordregenfällen in Griechenland weiterhin als vermisst. Die beiden sollen sich in einem Bungalow aufgehalten haben, der ins Meer gerissen wurde. Die Zahl der Toten nach den heftigen Unwettern in Griechenland ist am Freitag auf zehn gestiegen.

Nach den heftigen Unwettern in Griechenland gilt ein Ehepaar als Graz weiterhin als vermisst. Anders als bisher berichtet, dürften die Steirer aber nicht von der Flut auf einen nahegelegenen Hügel geflüchtet sein, sondern in der nun weggeschwemmten Unterkunft geblieben sein, berichtet die britische BBC.

Das frischvermählte Paar hatte sich einen Bungalow im griechischen Potistika für ihre Flitterwochen gemietet, sagte der Vermieter, Thanasis Samaras, dem britischen Rundfunk. Er und andere Gäste hätten den beiden geraten, mit ihnen gemeinsam auf einen Hügel zu flüchten.

Offenbar gegen Flucht entschieden

"Es ist sehr schwer zu entscheiden, was das Richtige in so einem Moment ist", sagt Samaras. Die beiden seien dann wohl in der Unterkunft geblieben, die dann von den Fluten ins Meer gerissen wurde.

Einsatzkräfte suchen seitdem nach den Vermissten. "Die österreichische Botschaft in Athen bzw. das Honorarkonsulat in Volos stehen in laufendem Kontakt mit den griechischen Behörden, um die Suche bestmöglich zu unterstützen", hieß es am Freitag seitens des Außenministeriums.

Regenmengen wie sonst in einem Jahr

Einige Regionen in Griechenland hatten in den letzten Tagen Niederschlagsmengen von bis zu 800 mm, das ist so viel wie sonst innerhalb eines ganzen Jahres fällt.

Unüberschaubare Situation

Ganze Dörfer sind aktuell in Mittelgriechenland unter den Wassermassen verschwunden, viele andere sind von den Wassermassen umschlossen und von der Umgebung abgeschnitten. Die Lage ist daher unüberschaubar. Die Zahl der Toten liegt mittlerweile bei zehn. Wie viele Personen vermisst werden, ist unklar.

Besonders dramatisch ist die Lage demnach in der Gemeinde Karditsa, die einem großen See gleicht. Insgesamt seien rund 72.000 Hektar Fläche überschwemmt, teilten die Meteorologen mit.

Erstmals konnten Hubschrauber am Donnerstagnachmittag nach Karditsa fliegen, um dort Menschen von Hausdächern zu retten; zuvor war das Unwetter zu stark. Auch das Militär wurde hinzugezogen und drang mit gepanzerten Fahrzeugen in unzugängliche Gegenden vor, wie griechische Medien berichteten.

Sturmtief vorbei

Die griechische Wetterbehörde EMY erklärte das Sturmtief "Daniel" derweil am Freitag für beendet. Seit Montag hatte es sich über der mittelgriechischen Region Thessalien festgesetzt und bis Donnerstag angehalten. Die Niederschlagsmengen von "Daniel" übertrafen alles, was griechische Meteorologen bisher gemessen hatten.

ribbon Zusammenfassung
  • Heftige Unwetter mit Rekordregenfällen haben in den letzten Tagen Griechenland heimgesucht.
  • Ein steirisches Ehepaar gilt weiterhin als vermisst.
  • Die beiden sollen sich in einem Bungalow aufgehalten haben, der ins Meer gerissen wurde.
  • Die Zahl der Toten in Griechenland ist am Freitag auf zehn gestiegen.