Elling: Corona-Tests für Chinesen nicht verständlich, lieber für US-Einreisende
XBB.1.5 sei "eine der ansteckendsten" Omikron-Subvarianten, so Ulrich Elling, Molekularbiologe am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA). Ursache dafür sei, dass dieser Subtyp "auf beste Art und Weise Immunschutzumgehung und Infektiosität" kombiniert.
Wie schaut der Verlauf aus?
"Die Infektiosität und die Verlaufsform stehen in keinem direkten Zusammenhang", klärt der Molekularbiologe im PULS 24 Interview auf. Diese Omikron-Variante verbreite sich von New York aus aus, wo derzeit auch die Spitalszahlen wieder "deutlich nach oben" gehen. Ob dies jedoch auf XBB.1.5 zurückzuführen ist, sei laut Elling "eher unwahrscheinlich". Wahrscheinlicher sei eher, dass "wo viele infiziert sind, auch viele ins Krankenhaus müssen".
Corona-Tests für Chinesen nicht nachvollziehbar
Die Corona-Tests für Einreisende aus China kann Elling nicht ganz nachvollziehen. Corona-Positive Menschen, die aus China einreisen, hätten Varianten, die "bei uns schon am ausklingen sind". Gegen diese Varianten gebe es im Land bereits eine Herdenimmunität, daher könnten sich diese in Österreich "nicht mehr durchsetzen". Reisende aus New York könnten jedoch sehr viele Fälle von XBB.1.5 ins Land bringen, die "uns im Spätwinter beschäftigen werden". Daher seien die Einreisetests für chinesische Touristen "wissenschaftlich nicht ganz verständlich", erklärt der Mediziner.
XBB.15 könnte im Februar dominant werden
XBB.1.5 werde die österreichischen Intensivstationen "wahrscheinlich nicht in Gefahr bringen", davon ginge "niemand aus", so Elling. Jedoch gehe es darum, ob es in Österreich eine schwere Welle im Spätwinter geben werde. Man dürfe nicht vergessen, dass auch andere Varianten derzeit schon sehr verbreitet seien, wie zum Beispiel CH.1.1 und BQ.1.1.20 Diese Subtypen dürften derzeit laut Elling "eher wichtig sein". Der Mikrobiologe geht davon aus, dass XBB.1.5 "erst im Laufe des Februars dominant wird in Österreich".
Immunschutz "soll und muss" aufgefrischt werden
Man dürfe sich keine falschen Hoffnungen machen: Die Corona-Impfstoffe würden bei XBB.1.5 "wahrscheinlich kaum vor Ansteckung schützen, wenn überhaupt, dann nur sehr kurz", erklärt der Molekularbiologe. Das wichtige Ziel der Impfung sei aber, "schwere Verläufe abzufedern" - gerade Menschen mit einem schwachen Immunsystem haben "sollten und müssen ihren Immunschutz regelmäßig auffrischen". Gerade bei diesen Menschen nehme die Immunität ab, weil die Impfkampagnen im Land "inzwischen wesentlich langsamer laufen", so Elling.
Zusammenfassung
- XBB.1.5. sei "eine der ansteckendsten" Omikron-Varianten, so Ulrich Elling, Molekularbiologe am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA).
- Ursache dafür sei, dass dieser Subtyp "auf bester Art und Weise Immunschutzumgehung und Infektiosität" kombiniert.