Über 100 Unwetter-Einsätze: Häuser über 30 Zentimeter unter Wasser
Bevor die Gewitter weiter in den Osten zogen, richteten sie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Oberösterreich und Salzburg Schäden an. In Oberösterreich waren die Bezirke Braunau, Vöcklabruck, Gmunden und Kirchdorf besonders betroffen. Am Attersee und am Mondsee mussten Boote geborgen werden, am Irrsee kenterte ein Segelboot. Die Segler konnten sich unverletzt ans Ufer retten, berichtete das Landesfeuerwehrkommando am Mittwoch.
In Salzburg verschüttete eine Mure im Pinzgau die Rauriser Landesstraße, sie war bis Mittwochnachmittag gesperrt. In Abtenau im Tennengau standen Keller unter Wasser, und im Flachgau zogen Wasserretter in Seenot geratene Boote ans Ufer.
Evakuierungen in Buchenort
In Unterach und Buchenort am Attersee kam es zu Überflutungseinsätzen, Murenabgängen und Hangrutschungen. Aufgrund eines Hangrutsches mussten in Buchenort rund 40 Gäste eines Lokals evakuiert werden. In Unterach geriet ein Elektro-Auto in Brand. Es wurde in einem Wasserbad gelagert, um das Feuer optimal bekämpfen zu können.
Personen steckten in Aufzügen
In Oberwang und Altmünster schlug der Blitz in ein Gasthaus und ein Haus ein, es blieb bei Sachschäden. Die meisten Einsätze betrafen Verkehrswege, die durch umgestürzte Bäume blockiert waren, Vermurungen von Straßen und das Auspumpen von Kellern. Außerdem galt es nach Stromausfällen einige Personen aus steckengebliebenen Aufzügen zu befreien.
Abtenau: Gebäude 30 cm unter Wasser
In Mittersill kam es auf der Felbertauernstraße zu Verklausungen. Am Dienstagabend hat dann eine heftige Regenfront zu Überflutungen im Gemeindegebiet von Abtenau (Bezirk Hallein) geführt. Bis zum späten Abend wurden 19 Einsätze verzeichnet. "Wasser, welches der Boden nicht mehr aufnehmen konnte, rann in Bächen über die Felder und trat durch Fenster und Türen in das Innere der Häuser ein", informierte die Freiwillige Feuerwehr Abtenau. Einige Objekte seien dadurch über 30 Zentimeter überflutet worden, sie mussten mit Tauchpumpen ausgepumpt werden.
Murenabgang im Pinzgau
In Rauris im Pinzgau ist am Dienstagabend bei starken Regenfällen eine Mure auf die Rauriser Landesstraße abgegangen. Die Straße wurde im Ortsteil Bucheben verschüttet, sie blieb bis Mittwochnachmittag gesperrt.
Ruderboot zwischenzeitlich vermisst
Gewitter mit Sturmböen hielten am Dienstag auch die Wasserrettungen im Flachgau auf Trab. Der Landesverband meldete zahlreiche Einsätze, verletzt wurde ebenfalls niemand. Am Obertrumersee mussten Boote abgeschleppt werden. Hier stand die Wasserrettung Seeham im Einsatz.
Am Wolfgangsee galt ein Ruderboot samt Besatzung als vermisst. Die Wasserrettung St. Gilgen am Wolfgangsee und die Freiwillige Feuerwehr St. Wolfgang konnten nach einer Suchfahrt am See sowohl Boot als auch Besatzung wohlauf auffinden.
Zusammenfassung
- Bei der Sturm- und Gewitterfront in der Nacht auf Mittwoch waren in Oberösterreich und Salzburg weit über 100 Feuerwehren bei über 100 Einsätzen gefordert.
- Am Wolfgangsee galt ein Ruderboot zwischenzeitlich als vermisst, in Abtenau standen Häuser über 30 Zentimeter unter Wasser.