Flüchtlinge in Zelten: Bürgermeister will rechtlich vorgehen
Der Bürgermeister von Absam in Tirol, Manfred Schafferer (SPÖ), sei über die Unterbringung von Flüchtlingen gar nicht informiert worden, wohl "aus Ignoranz", wie er meint.
Zelte für Flüchtlinge: Absamer Bürgermeister will rechtlich vorgehen
"Passt für unsere Kultur nicht"
Zu dieser Jahreszeit könne man in Tirol keine Leute mehr in Zelten unterbringen. "Wo leben wir? Also das passt für unsere Kultur nicht mehr", meint Schafferer angesichts der Tatsache, dass man auch das Vieh jetzt in Ställen unterbringt. Deshalb werde man auch schauen, dass keine Flüchtlinge in Zelten unterkommen werden.
Dementsprechend wolle er nun rechtlich dagegen vorgehen, da er sich auch an die Tiroler Bauordnung zu halten habe. Die Unterbringung sei zudem "nicht menschenwürdig" und "gehört sich aus humanitären Gründen nicht".
Protestaktion am Nationalfeiertag
In St. Georgen im Attergau (Oberösterreich) sei die Lage unterdessen "unverändert", wie Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP) erklärt. Auch für ihn müssten die 17 Zelte weg, "weil es einfach auch zu viel ist für unsere Gemeinde". Deshalb werde man am Nationalfeiertag eine Protestaktion abhalten bzw. auf friedliche Art "die Message rüberbringen", dass die Zelte weg sollen. Die vorher angekündigte Sperre der Autobahn sei "nicht möglich", zumindest "nicht morgen".
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Für Bevölkerung "nicht okay"
Die Bevölkerung findet die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten "nicht okay" und "für die Gegend natürlich ein Hammer", wie ein Mann gegenüber PULS 24 meinte. Eine Frau erklärte, dass es für die "Jungen und Kinder nicht angenehm" sei, dass die Flüchtlinge herumliefen. An der Unterbringung in Zelten hat sie aber nichts auszusetzen: "Wir haben so viele Leute, die auch ein Wohnung bräuchten".
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Zusammenfassung
- Die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten sorgt weiterhin für Debatten. Für die Bürgermeister ist die Unterbringung "menschenunwürdig".
- Die Stimmung in der Bevölkerung "ist nicht gut".