Steiermark: Polizist erschoss Vorgesetzten in Dienststelle

Ein Polizeibeamter hat den Kommandanten der Inspektion in der Gemeinde Trieben getötet. Vor der Schussabgabe führten die beiden ein Gespräch. Das Landeskriminalamt Salzburg hat die Ermittlungen übernommen.

In einer Polizeidienststelle in der Steiermark ist ein Polizist am Montagmorgen von einem Kollegen erschossen worden. Dies bestätigte Polizei-Pressesprecher Heimo Kohlbacher gegenüber PULS 24. Der tödliche Vorfall ereignete sich in der Polizeiinspektion der obersteirischen Gemeinde Trieben.

Der Tatverdächtige ist festgenommen und befindet sich in einer anderen Polizeidienststelle. Rettungskräfte sind nach dem Zwischenfall um 7.45 Uhr in der Polizeiinspektion eingetroffen und leiteten Reanimationsmaßnahmen ein, jedoch vergeblich.

Der Tatort ist großräumig abgesperrt. Erste Ermittlungen und die Tatortsicherung werden von steirischen Polizistinnen und Polizisten durchgeführt, erklärte Kohlbacher. Die weiteren Ermittlungen in dem brisanten Fall werde das Landeskriminalamt Salzburg übernehmen. Über mögliche Gründe, warum der verdächtige Polizist zur Waffe griff, wollte der Sprecher vorerst noch nichts sagen. Es habe aber vor der Schussabgabe ein Gespräch zwischen den beiden Polizisten gegeben.

"Es gab vorher ein Gespräch"

Polizeisprecher Kohlbacher erklärt im Interview mit PULS 24 den Ermittlungsstand zum Tod eines Polizisten in Trieben

Widerstandslose Festnahme

Beim Opfer handelt es sich um einen 59-jährigen und beim mutmaßlichen Schützen um einen 46-jährigen Polizisten, erklärte die Landespolizeidirektion (LPD) Steiermark in einer Aussendung. Über die Anzahl der Schüsse wurde keine Auskunft erteilt.

Die Waffe sei sichergestellt worden. Der Polizist verwendete offenbar seine Dienstwaffe, eine Glock 17. Der Verdächtige hat sich widerstandslos festnehmen lassen, hieß es aus der Polizei.

Das Opfer arbeitete in Trieben als Kommandant des Polizeipostens, wie die LPD Steiermark am Nachmittag bestätigt hat. Der festgenommene Polizist schoss also auf seinen Vorgesetzten.

Psychologische Betreuung

Gegen 11 Uhr traf die Spurensicherung des Landeskriminalamtes Steiermark ein. Die Angehörigen des Verstorbenen und die Kollegenschaft der Polizeiinspektion werden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Zu dem Zeitpunkt der Tat waren noch ein Polizist und eine Polizistin in der Dienststelle. Sie blieben unverletzt. Die vier Polizisten - darunter der Tatverdächtige und das Opfer - waren für den Tagesdienst eingeteilt gewesen, sie hatten um 7 Uhr übernommen.

Polizeiinspektion TriebenAPA/ERWIN SCHERIAU

"Tragischer Vorfall"

"Ein tragischer Vorfall hat sich in Trieben ereignet. Unsere Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen des Verstorbenen", sagte Landespolizeidirektor Gerald Ortner in einer ersten Stellungnahme. Die Leitung der Landespolizei biete allen Angehörigen sowie Kolleginnen und Kollegen "bestmögliche Unterstützung in diesen schweren Stunden" an.

ribbon Zusammenfassung
  • In einer Polizeidienststelle in der Obersteiermark ist ein Polizist am Montagmorgen von einem Kollegen erschossen worden.
  • Beim Opfer handelt es sich um einen 58-jährigen und beim mutmaßlichen Schützen um einen 46-jährigen Beamten.
  • Die weiteren Ermittlungen in dem Fall wird das Landeskriminalamt Salzburg übernehmen.