Staat New York lockert Corona-Maßnahmen
Im US-Staat New York werden die strengen Corona-Einschränkungen in dieser Woche erstmals gelockert. Ausgenommen ist allerdings die Metropole New York City, die bis mindestens Juni im Ausnahmezustand bleibt, wie Bürgermeister Bill de Blasio am Montag sagte. Der Ostküstenstaat ist das Zentrum der Pandemie in den USA. Mehr als 22.000 Menschen starben dort inzwischen an Covid-19.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hatte am 22. März eine strenge Ausgangssperre verhängt. Fast alle Geschäfte mussten schließen, nur Angestellte in systemrelevanten Berufen dürfen seither zur Arbeit gehen. In drei Regionen des Bundesstaats habe sich die Situation so deutlich verbessert, dass von Freitag an bestimmte Unternehmen den Betrieb wieder aufnehmen dürften, sagte Cuomo. Zu den Kriterien für die Lockerungen zählen unter anderem rückläufige Todesfallzahlen und erhöhte Test-Kapazitäten.
"Wir beginnen heute ein neues Kapitel", sagte der Governeur. Die Lockerungen gelten seinen Angaben zufolge für das Bau- und Produktionsgewerbe sowie für Straßenverkäufer. Auch bestimmte Freizeitaktivitäten wie Tennis oder der Besuch von Autokinos sind ab Freitag wieder erlaubt.
Der New Yorker Bürgermeister De Blasio betonte unterdessen, die Entwicklung gehe zwar auch in New York City "in die richtige Richtung". Bei der Todesfallrate und der Zahl der Klinikeinweisungen sei jedoch ein weiterer Rückgang nötig, bevor Angestellte wieder zur Arbeit gehen dürften. Es müsse sichergestellt sein, dass sich die Situation nachhaltig verbessert habe. Nach jetzigem Stand müsse der wirtschaftliche Stillstand in der Metropole noch bis Juni aufrecht erhalten werden.
Eine neue Untersuchung der New Yorker Gesundheitsbehörde vermutet unterdessen mehr als 5.000 zusätzliche Corona-Todesopfer in der Millionenmetropole. Die am Montag veröffentlichte Studie deutet auf dann insgesamt etwa 25.000 Todesopfer in der Großstadt an der US-Ostküste hin. New York City mit seinen 8,5 Millionen Einwohnern wurde in Nordamerika mit Abstand am härtesten von der Pandemie getroffen. Eine Umfrage des Bundesstaates deutete darauf hin, dass bereits jeder fünfte New Yorker mit dem Virus infiziert worden sein könnte.
In den USA ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf über 80.000 gestiegen. Das ergibt eine Berechnung der Nachrichtenagentur Reuters. Im Schnitt sind seit Mitte April jeden Tag 2.000 Menschen gestorben. Mehr als 1,3 Millionen Menschen haben sich mit dem Virus angesteckt.
Zusammenfassung
- Ausgenommen ist allerdings die Metropole New York City, die bis mindestens Juni im Ausnahmezustand bleibt, wie Bürgermeister Bill de Blasio am Montag sagte.
- Der Ostküstenstaat ist das Zentrum der Pandemie in den USA.
- Mehr als 22.000 Menschen starben dort inzwischen an Covid-19.
- New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hatte am 22. März eine strenge Ausgangssperre verhängt.
- Im Schnitt sind seit Mitte April jeden Tag 2.000 Menschen gestorben.