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Von Lawine verschüttet: 62-Jähriger lebend geborgen

Ein Skitourengeher ist Montagvormittag in den Lechtaler Alpen im Gemeindegebiet von Kaisers in Tirol (Bezirk Reutte) von einer Lawine komplett verschüttet worden.

Der einheimische 62-Jährige wurde von seiner 63-jährigen Begleiterin geortet und ausgegraben. Anschließend wurde er ansprechbar ins Bezirkskrankenhaus Zams geflogen, hieß es von der Alpinpolizei zur APA. Der Wintersportler kam letztlich mit einer schweren Beinverletzung davon.

Die beiden waren im Anstieg in Richtung Hintersee bzw. Furglerspitze gewesen. Teilweise mussten die erfahrenen Alpinisten ihre Skier abschnallen und in entsprechenden Entlastungsabständen bergauf stapfen. Nach einem steilen Stück schnallten sie ihre Skier nacheinander wieder an.

200 Meter talwärts mitgerissen 

Als die Frau nur wenig später als der 62-Jährige in die Bindung gestiegen war, löste sich kurz vor 11.00 Uhr auf rund 2.000 Metern Seehöhe im hochalpinen Bereich in einer Rinne die Lawine. Beide Sportler wurden rund 200 Meter talwärts mitgerissen, die Frau konnte sich selbstständig befreien. Sie setzte sofort den Notruf ab und begann mit der Kameradenrettung. Rund 15 Minuten später wurde der Mann bei Bewusstsein ausgegraben.

Der betroffene Bereich sei "relativ steil" gewesen. In die Rinne war außerdem recht viel Schnee "eingeblasen", beschrieb Alpinpolizist Stefan Becker die Situation. Der Einsatz gestaltete sich indes schwierig, nachdem es im betroffenen Kaisertal nur schlechten Empfang gab.

Zwei Notarzthubschrauber, ein Polizeihubschrauber, Bergrettung, Alpinpolizei und Hundeführer waren im Einsatz. Am Montag herrschte im betroffenen Gebiet über der Waldgrenze Lawinenwarnstufe zwei auf der fünfteiligen Skala und damit nur mäßige Gefahr.

Lawinengefahr steigt am Dienstag 

Am Dienstag steigt die Lawinengefahr jedoch erheblich. Die Experten vom Lawinenwarndienst gaben im Tagesverlauf für große Teile des Landes Warnstufe vier aus. Neuschnee und starker Wind können zu spontanen und großen Lawinen führen. Die Gefahrenstellen seien bei der schlechten Sicht kaum zu erkennen, hieß es. Die Verhältnisse seien daher "ungünstig". Am Dienstag soll eine Kaltfront 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee im Gebirge bringen.

Video: Lawinengefahr - Was hat sich in den vergangenen Jahren verbessert?

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Skitourengeher ist Montagvormittag in den Lechtaler Alpen im Gemeindegebiet von Kaisers in Tirol (Bezirk Reutte) von einer Lawine komplett verschüttet worden.
  • Der einheimische 62-Jährige wurde von seiner 63-jährigen Begleiterin geortet und ausgegraben.
  • Anschließend wurde er ansprechbar ins Bezirkskrankenhaus Zams geflogen, hieß es von der Alpinpolizei zur APA. Der Wintersportler kam letztlich mit einer schweren Beinverletzung davon.