Schweizer Unternehmen testet Lach-Detektor in Büro
Baloise installierte den sogenannten Chief LOL Officer ("Lachchef") in den Büros eines langjährigen Geschäftskunden mit zehn Mitarbeitenden, dem Appenzeller Online-Firmengründungsportal Fasoon. Der Test ist auf vier Wochen angelegt. "Eine erwachsene Person lacht im Durchschnitt etwa 15-mal am Tag, deshalb haben wir gesagt: Vier Lacher in zwei Stunden sollten möglich sein, alles darunter ist zu wenig", sagte Toscanelli. Wenn man seltener lache, etwa weil man gestresst sei, bekomme man per E-Mail eine Aufmunterung geschickt.
Das könne laut Toscanelli ein Meme sein, ein Video einer Katze, die vom Tisch fällt und sich überschlägt, oder von jemandem, der aus Versehen mit einem Tretroller einen lustigen Stunt macht. Eine Social-Media-Agentur habe das Beste aus dem Internet zusammengesucht.
Mit dem Projekt will das Unternehmen die mentale Gesundheit stärken. Eine Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen. Dort sind Arbeitsausfälle und mentale Gesundheit ein wichtiges Thema, auch weil diese die Firmen viel Geld kosten. Schweizer Unternehmen verlieren laut Baloise 6,5 Milliarden Franken (6,92 Milliarden Euro) pro Jahr, weil die mentale Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeschlagen ist. "Über psychische Probleme wird immer noch viel weniger gesprochen als über ein gebrochenes Bein", sagte Toscanelli und räumte ein: "Lachen ist nicht die Lösung für alles. Man muss auch Ansprechpartner, Hotlines und Hilfsstellen nennen."
Zusammenfassung
- Bei seltenerem Lachen, etwa unter Stress, erhalten Angestellte aufmunternde E-Mails mit lustigen Videos oder Memes. Eine durchschnittliche Person lacht 15-mal täglich, und das Projekt strebt vier Lacher in zwei Stunden an.
- Schweizer Unternehmen verlieren jährlich 6,5 Milliarden Franken durch mentale Gesundheitsprobleme. Baloise möchte mit dem Projekt Arbeitsausfälle reduzieren und das Thema psychische Gesundheit stärker in den Fokus rücken.