Zerstörte Autobahn in der Schweiz: Urlaubs-Chaos droht
In den vergangenen Tagen haben Unwetter, Erdrutsche und Hochwasser für enorme Schäden in Teilen der Schweiz gesorgt. Allein über dem Kanton Graubünden sind 7.000 Blitze niedergegangen.
Am Freitag wurde der Nobel-Skiort Zermatt am Matterhorn von der Außenwelt abgeschnitten. Ein Vermisster wurde am Sonntag im Misoxtal in Graubünden tot aus einem Fluss geborgen, für zwei weitere gab es kaum Hoffnung. "Wenn wir die Verschüttungen anschauen mit den riesigen Geröllmassen, sind die Überlebenschancen (...) relativ gering", sagte ein Polizeisprecher.
In der Gemeinde Lostallo im Misoxtal nördlich des Comer Sees im Kanton Graubünden war die Verwüstung besonders groß. Eine verschüttete Frau war am Samstag aus dem Schuttkegel, der die Häuser zerstört hatte, gerettet worden. Durch die heftigen Regenfälle wurden Bäche reißende Gewässer. Neben Häusern wurde auch ein rund 200 Meter langes Stück der Autobahn A13 Richtung Italien zerstört.
Wichtige Verkehrsachse gesperrt
Welche Folgen der Schaden durch die Geröll- und Schlammassen hat, konnte am Sonntag nicht abgeschätzt werden. Auch wie lange die Autobahn gesperrt bleibt, konnte ein Pressesprecher des Bundesamts für Strassen (Astra) gegenüber dem SRF noch nicht sagen: "Es ist noch zu früh für Aussagen über die Dauer der Sperrung der A13. Das Astra arbeitet aktuell daran, das genaue Schadensausmass zu eruieren".
Die Sperre könnte auch für Österreich weitreichende Folgen haben. Die A13 über den San Bernadino ist eine zentrale Verkehrsachse nach Italien. Ausweichen muss man durch den chronisch überlasteten Gotthard-Tunnel oder eben auch über den Brenner.
Droht jetzt das Verkehrschaos?
Schweizer Politiker und Verkehrsexperten fürchten nun einen Verkehrskollaps. Sie Schweizer Bundesbahn (SBB) prüft, ob man mehr Zugverbindungen kurzfristig schaffen könne, auch vor Versorgungsengpässen der Ostschweiz durch den Ausfall der wichtigen Transitroute wird gewarnt.
Doch auch der nahende Sommer-Urlauberverkehr bereitet Experten Sorgen. Aus dem Westen Österreichs und aus weiten Teilen Deutschlands ist der San Bernardino eine beliebte Route, um nach Italien oder auch nach Frankreich zu kommen.
Sie müssen nun sehr weite Umwege in Kauf nehmen. Für viele Urlauber:innen könnte das dann auch einen Umweg über den Brenner bedeuten - der im Sommer an Reisewochenenden ohnehin schon schwer überlastet ist.
Zusammenfassung
- Schwere Unwetter haben ein rund 200 Meter langes Stück der Autobahn A13 in der Schweiz zerstört.
- Sie wird wohl monatelang gesperrt bleiben. Das könnte weitreichendes Chaos im Sommer-Urlauberverkehr nach Italien bedeuten.
- Aus dem Westen Österreichs und aus weiten Teilen Deutschlands ist der San Bernardino eine beliebte Route, um nach Italien oder auch nach Frankreich zu kommen.
- Viele über den Brenner ausweichende Urlauber:innen könnten ein weiteres Verkehrschaos bedeuten.