Schneemassen: LKWs stranden, Tausende Haushalte ohne Strom
Von den massiven Schneefällen besonders betroffen ist der Bezirk Völkermarkt in Kärnten - die Feuerwehr ist dort 160 Mal ausgerückt. "Hauptproblem ist der Schneebruch und die umgestürzten Bäume. Die Situation hat sich noch nicht entspannt. Wir haben die Einsatzkräfte über Nacht zurückgezogen, um sie zu schützen. In den frühen Morgenstunden geht es weiter, um die Verkehrsflächen frei zu machen", sagte der Völkermarkter Bezirksfeuerwehrkommandant Patrick Skubel gegenüber dem ORF Kärnten. In ganz Kärnten seien an die 2.100 Feuerwehrleute seit Montag im Einsatz.
Auf den Autobahnen bleibt der Schwerverkehr hängen. Teils sind internationale LKWs mit Sommerreifen unterwegs, doch auch erfahrende Fahrer trauen sich selbst mit angelegten Schneeketten nicht weiterzufahren.
In St. Kanzian am Kloppeinersee drohte ein Hausdach unter der Schneelast einzustürzen. Deshalb ist es evakuiert worden. Die Feuerwehr hat das Dach schließlich mit Hilfe einer Drehleiter abgeschaufelt - bisher konnten die Bewohner aber noch nicht in ihr Haus zurückkehren.
Tausende Haushalte ohne Strom
Von Stromausfällen besonders betroffen sind die Bezirke Wolfsberg, Völkermarkt, Villach-Land und Feldkirchen. Zwischenzeitlich sollen laut dem ORF Kärnten 5.000 Haushalte ohne Strom gewesen sein. 140 Monteur:innen des Kärntner Netzbetreibers würden mit Hochdruck daran arbeiten, beschädigte Stromleitungen wiederherzustellen.
Am Donnerstag will der Energiebetreiber KELAG die Bäume mit Hilfe von Hubschraubern vom Schnee befreien. Beim sogenannten "Downwashing" fliegen die Hubschrauber dicht über den Bäumen - durch den Wind der Propeller wird der Schnee dann von den Ästen geschüttelt. Dadurch soll die Gefahr vor umstürzenden Bäumen sinken, die Stromleitungen lahmlegen könnten.
Stromausfälle auch in der Weststeiermark
Die starken Schneefälle haben zu Störfällen bei knapp 190 Trafo-Stationen in der Weststeiermark geführt. Etwa 4.000 Haushalte waren daher laut Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, Dienstagfrüh ohne Strom. Mehrere Straßen im Süden und Westen der Steiermark waren wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Auf einigen höher gelegenen Straßen, auch in der nordöstlichen Obersteiermark, herrschte Kettenpflicht.
In einigen Gemeinden ist schulfrei
Aufgrund der unsicheren Lage hat sich der Bezirkshauptmann von Völkermarkt, Gert Klösch, dazu entschieden, am Dienstag die Schule ausfallen zu lassen: "Es ist einfach zu gefährlich, diesen Schulweg in Angriff zu nehmen. Selbstverständlich dort, wo es unbedingt notwendig ist, wo die Eltern keine Betreuungsmöglichkeiten haben, wird es möglich sein, in die Schulen zu kommen, auch in den Kindergärten und Tagesstätten. Hier wird es eine Beaufsichtigung geben", so Lösch gegenüber dem ORF Kärnten.
Schnee sorgt auch für Verkehrsunfälle
Wegen der winterlichen Bedingungen ist es am Montag immer wieder zu Verkehrsunfällen gekommen. Auf der Großglocknerstraße bei Heiligenblut krachten zwei Fahrzeuge frontal zusammen - beide Lenker wurden verletzt. Auf den Autobahnen ist die Lage laut ASFINAG entspannter als gestern.
Auf der Karawankenautobahn (A11) hat es gestern massive Probleme gegeben, die ASFINAG-Mitarbeiter haben aber die ganze Nacht daran gearbeitet, bestmögliche Bedingungen für den Frühverkehr zu schaffen. Gerald Steiner sagte: "Wir waren die ganze Nacht mit 120 Mitarbeitern und 42 Fahrzeugen im Einsatz."
Zusammenfassung
- Der Winter macht den Kärntner:innen zu schaffen: Straßen sind gesperrt, von Dächern muss der Schnee abgeschaufelt werden und bis zu 5.000 Haushalte waren am Dienstagmorgen ohne Strom.
- Von den massiven Schneefällen besonders betroffen ist der Bezirk Völkermarkt - die Feuerwehr ist dort 160 Mal ausgerückt.